31/03/2020

Coronavirus-Hemmstoff: Deutsche Forscher melden echten Durchbruch - Vermehrungs-Enzym des Virus entschlüsselt
„Ganz sicher wird es mehrere Jahre dauern, bis unser Wirkstoff zu einem Anti-Coronavirus-Medikament entwickelt sein wird“, meint Hilgenfeld.🔽🔽
Wird die Maske auch Pflicht im Norden? In Schleswig-Holstein schließen einige Landespolitiker eine Anordnung zum Tragen von Atemschutzmasken nicht mehr aus. "Das könnte ein wichtiger Baustein sein, Verbote zu lockern", sagt hristopher Vogt, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion.

Lübeck - Den Forschern Linlin Zhang und Rolf Hilgenfeld von der Universität Lübeck ist ein echter Durchbruch gelungen. Sie konnten ein Enzym entschlüsseln, das für die Vermehrung des neuartigen Coronavirus entscheidend ist. Zudem fanden die Forscher einen inhalierbaren Hemmstoff, der gegen die neu entschlüsselte Hauptprotease des Virus SARS-CoV-2 wirkt. 
Es geht hierbei konkret um die virale Hauptprotease Mpro, ohne die das Coronavirus sein Erbgut (RNA) nicht von der Wirtszelle kopieren und damit vermehren kann. Die nähere Erforschung der Enzymstruktur könnte nun bei der Bekämpfung des Virus helfen. Bei Mäusen sowie in Zellkulturen wurde ein Hemmstoff, der gegen verwandte Coronaviren entwickelt wurde, bereits effektiv getestet. 

Coronavirus: Forschung läuft auf Hochtouren - Erste Erfolge mit altem Hemmstoff

Die Hauptprotease ist der entscheidende Faktor in der Bekämpfung des Virus, da es sich ohne diese nicht vermehren kann. Durch die Entdeckung der beiden Lübecker Forscher Zhang und Hilgenfeld wird darum ein nun ein neuer Ansatz für antivirale Mittel gegen das neuartige Coronavirus eröffnet. 
Die beunruhigend kontinuierlich steigenden Fallzahlen* von Covid-19 setzen Forscher weltweit unter Druck. Im Eiltempo wird derzeit nach einem geeigneten Impfstoff gesucht - aber auch nach antiviralen Mitteln, die eine Ausbreitung des Erregers im Körper eindämmen und damit auch aufhalten könnten. 
Mögliche Erfolge scheinen sich nun bereits abzuzeichnen. Ein Hemmstoff, der vor einigen Jahren durch Hilgenfeld und sein Team gegen den Erreger MERS-CoV und andere verwandte Coronaviren entwickelt worden war, soll sich auch gegen SARS-CoV-2 als wirksam erwiesen haben. Bei den Mäusen sammelte sich der Hemmstoff wie erhofft in der Lunge sowie der Niere an - diese Organe sind bei Covid-19 am stärksten betroffen.