31/03/2020

Eilmeldung zu REMDEVISIR
Professor Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin am UKSH


Mediziner: "Hoffnungen sind groß"

Professor Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin am UKSH erklärt: "Remdesivir ist eigentlich eine alte Substanz. Sie wurde mal für den Ebolavirus entwickelt. Mit dieser Substanz haben wir wahrscheinlich die einzige Substanz momentan, die ganz gezielt auf das Virus und seine Vermehrung wirkt. Deshalb sind die Hoffnungen auch so groß." Remdesivir soll in diesen Tagen geliefert werden. Sobald es da ist, wollen die Mediziner mit der Vergabe per Infusion starten.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/coronavirus/Coronavirus-UKSH-testet-Wirkstoff-gegen-Covid-19,remdesivir100.html

Anders als sonst üblich, gibt es keine Placebo-Vergleichsgruppe. Alle Patienten, die an der Studie teilnehmen, bekommen auch tatsächlich den Wirkstoff. Zum einen soll der Effekt bei mittelschweren Verläufen untersucht werden, und auch bei schweren Verläufen, also bei den Patienten, die auf der Intensivstation liegen und ihre Einwilligung gegeben haben. Dr. Rainer Noth, Facharzt für Pneumologie (Lungenheilkunde) am UKSH, wird die Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf in zwei Untergruppen einteilen. "Die erste Patientengruppe bekommt das Medikament fünf Tage, die zweite Gruppe zehn Tage. Wir beobachten die Patienten natürlich genau. Wir gehen davon aus, das man eventuell schon rasch klinische Verbesserungen sehen könnte." Er kann es kaum erwarten, mit der Studie zu starten. "Das motiviert alle im gesamtem Team und wir freuen uns jetzt natürlich, dass wir überhaupt eine Möglichkeit haben, therapeutisch voran zu kommen."
Zulassung möglicherweise im Herbst