15/06/2018

Arvicola terrestris, Syn.: Arvicola amphibius

Kösterberg
Die Ostschermaus besiedelt große Teile der Paläarktis. Das Verbreitungsgebiet reicht in West-Ost-Richtung von Großbritannien und dem nordwestlichen Spanien bis zur Lena und dem Baikalsee in Sibirien. In Nord-Süd-Richtung reicht das Areal in Europa von der Nordspitze Norwegens bis in den Norden Portugals, bis zur Südspitze Italiens und bis in den Norden Griechenlands; weiter östlich mit einzelnen Ausläufern bis in den Nordwesten des Iran und bis in den Südosten Kasachstans.[1]
Je nach Population leben die Tiere überwiegend aquatisch an Flüssen, Bächen und in Sümpfen oder terrestrisch auf Wiesen, in Obstanlagen und Gärten, weniger häufig in bewaldeten Bereichen. Diese beiden „Ökotypen“ sind jedoch nicht scharf getrennt. Aquatische Populationen kommen von Meereshöhe bis in 3200 m Höhe vor, terrestrische leben überwiegend in Gebirgen bis in 2500 m Höhe


Ostschermäuse sind nacht- und dämmerungsaktiv, seltener tagaktiv. Aquatisch lebende Tiere schwimmen und tauchen gut und nutzen dabei alle vier Beine zur Fortbewegung. Die weitverzweigten Bauten mit Nest und Vorratskammer werden in dicht bewachsenen Uferböschungen angelegt, die Eingänge liegen sowohl unter als auch oberhalb der Wasseroberfläche. In feuchten Gebieten wird das Nest bei hohem Wasserstand oberirdisch zum Beispiel auf Seggenbülten oder freischwimmend gebaut.
Die flach unter der Erdoberfläche verlaufenden Gangsysteme terrestrischer Populationen ähneln denen des Maulwurfs. Wenn Erdhaufen aufgeworfen werden, sind diese jedoch flacher und weniger stabil als beim Maulwurf. Die überwiegend pflanzliche Nahrung besteht bei aquatischen Populationen aus Wasserpflanzen, bei terrestrischen in erster Linie aus Wurzeln, Zwiebeln und Knollen. Gelegentlich fressen die Tiere Mollusken, Insekten und kleine Fische.