http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/schmelzende-eisberge-so-klingt-der-klimawandel-a-1065821.html
"Eisberge schmelzen natürlich auch ohne Klimaerwärmung, aber sie sind in
den letzten Jahrzehnten lauter geworden. Ihre Geräusche erinnern heute
mehr denn je an Laute verletzter Tiere", sagt Nick Nuttall von der UN
Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Er hofft, mit dem
Projekt die Perspektive auf den Klimawandel verändern zu können. Deshalb
wird die gesamte Dauer, in der die "Iceberg Songs" angehört werden,
erfasst. Nach dem Abschluss des Projekts sollen Politiker dieselbe Zeit
in die Lösung des Klimaproblems stecken - wohl eher ein Wunsch mit
symbolischem Charakter.
Die Geräusche der Forscher vom Alfred-Wegener-Institut wurden im
antarktischen Weddellmeer von der Unterwasser-Horchstation Palaoa
aufgenommen. Der Lausch-Außenposten in der Nähe der Neumayer-Station
wird seit 2005 betrieben und erforscht die Akustik unter dem Eis rund um
den Südpol. Auch Geräusche von Robben und Walen werden dort
dokumentiert - die Daten erlauben Rückschlüsse auf das
Verbreitungsgebiet und die saisonalen Wanderungen der Tiere sowie ihr
Verhalten unter dem Eis.
Bereits vor zehn Jahren war es Wissenschaftlern gelungen, im Atlantik Geräusche aufzunehmen,
die zunächst nicht zugeordnet werden konnten. Erst nach einer genaueren
Analyse führten die Sounds die Experten schließlich zu Eisbergen der
Antarktis.