die Milchwirtschaft ist ein zentraler Bereich der deutschen Landwirtschaft – Mindeststandards für die Haltung der 4,3 Millionen Milchkühe gibt es jedoch nicht: 27 Prozent leben nach wie vor in Anbindehaltung. Mehr als die Hälfte aller Milchkühe hat keinen Zugang zur Weide, der Trend geht zur reinen Stallhaltung. Jährlich werden ca. 33 Prozent aller Milchkühe aufgrund von Furchtbarkeitsstörungen oder anderen Erkrankungen geschlachtet.
Die Welttierschutzgesellschaft und PROVIEH fordern daher eine Haltungsverordnung für Milchkühe und haben einen gemeinsamen Entwurf vorgelegt. Dieser beinhaltet neben konkreten Haltungsvorgaben, die das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen ermöglichen sollen, auch einen Sachkundenachweis für Landwirte. Wissenschaftliche Experten, Tiermediziner und Landwirte haben bei der Erstellung beratend mitgewirkt.
Bereits mehr als 167.000 Menschen unterstützen die Forderung nach einer Haltungsverordnung und haben unsere Petition unterzeichnet, mit der wir uns für gesetzliche Mindeststandards einsetzen.
Den Entwurf der Haltungsverordnung finden Sie im Anhang. Die Experten der Welttierschutzgesellschaft stehen Ihnen gern für ein Interview zur Verfügung.
Für Fragen und Anmerkungen melden Sie sich gern jederzeit bei mir.
Mit herzlichen Grüßen
Katharina Tölle
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressemitteilung
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Welttierschutzgesellschaft und PROVIEH legen Verordnungsentwurf für Milchkühe vor
Berlin, 9. Dezember 2015 – Nachdem sich der Bundesrat für gesetzliche Vorgaben in der Putenhaltung ausgesprochen hat, gilt es nun, ebenfalls Mindeststandards für die 4,3 Millionen Milchkühe in Deutschland im Rahmen einer eigenen Haltungsverordnung festzulegen. Dazu haben der Welttierschutzgesellschaft e.V. und der PROVIEH VgtM e.V. einen Entwurf erstellt, der neben konkreten Haltungsvorgaben auch einen Sachkundenachweis für Landwirte beinhaltet.
Die Welttierschutzgesellschaft und PROVIEH fordern von der Bundesregierung die Einführung einer Haltungsverordnung für Milchkühe. Geregelt werden sollen zum Beispiel der Weidegang und der Auslauf im Freien. Insgesamt grasen nur noch etwa 40 Prozent der deutschen Milchkühe auf der Weide. Dabei sind Kühe von Natur aus Weichbodengänger. Der weiche Untergrund einer Wiese ermöglicht ihnen eine natürliche Gehweise, verringert das Verletzungsrisiko, befriedigt das Bedürfnis nach Bewegung und ermöglicht eine stetige Futteraufnahme. Doch weder Weidehaltung noch zumindest der Auslauf im Freien sind gesetzlich vorgeschrieben. Sogar die ganzjährige Anbindehaltung ist noch immer erlaubt: Mehr als eine Million Milchkühe werden teil- oder ganzjährig im Stall angebunden. Das läuft dem Bedürfnis der Tiere nach Bewegung zuwider und lässt die Körperpflege sowie den Kontakt zu Artgenossen nicht zu.
„Die Milcherzeugung ist ein zentraler Bereich der deutschen Landwirtschaft. Dass Milchkühe und ihre natürlichen Bedürfnisse in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung keine Berücksichtigung finden, ist nicht hinnehmbar“, so Bettina Praetorius, Geschäftsführerin der Welttierschutzgesellschaft. Mehr als 167.000 Bundesbürger haben bereits eine entsprechende Petition der Welttierschutzgesellschaft unterzeichnet und fordern vom Bundeslandwirtschaftsministerium mehr Tierschutz für Milchkühe.
Da das Management auf jedem Hof mitentscheidend für die Gesundheit und das Wohl der Milchkühe ist, sieht der Entwurf außerdem vor, dass die Landwirte zukünftig einen Sachkundenachweis zu allen Bereichen der Milchkuhhaltung erbringen müssen. Jährlich wird hierzulande jede dritte Milchkuh aufgrund von Fruchtbarkeitsstörungen oder anderen Erkrankungen geschlachtet. Hier wollen die Organisationen dringend gegensteuern.
„Der Milchmarkt gerät immer mehr in Bedrängnis. Wichtig ist, dass in Zeiten des Umbruchs neue Wege beschritten werden, die auch die Bedürfnisse der Milchkühe endlich berücksichtigen. Ein Umdenken zum Wohle der Tiere ist dringend erforderlich. Deutschland sollte seine Chance nutzen und hier eine Vorreiterrolle übernehmen“, hebt Volker Kwade, zweiter Vorsitzender von PROVIEH und Demeter-Landwirt, hervor.
Über KUH+DU
KUH+DU ist eine Kampagne der Welttierschutzgesellschaft. Ziel der Kampagne ist die Einführung einer Haltungsverordnung für Milchkühe sowie mehr Transparenz für den Verbraucher.
www.kuhplusdu.de
Über Welttierschutzgesellschaft e. V.
Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Mit Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie durch politische Tierschutzkampagnen in Deutschland schaffen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Haus-, Nutz- und Wildtieren. Wir arbeiten mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen und beziehen die lokale Bevölkerung in die Projektarbeit mit ein.
www.welttierschutz.org
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