Lieber Manfred Paukstadt,
aktueller Spielstand in Sachen Klima-Killer Kohle: 3 zu 1. Die Grünen
haben einen schnellen Ausstieg versprochen – doch CDU, CSU und FDP wollen ihn
nicht. Eine schwierige Lage für die Grünen auf dem Weg nach Jamaika.
Zudem drängen Energiekonzerne und Kohle-Gewerkschaften darauf, dass alles
bleibt, wie es ist – sie wollen ihre Kraftwerke retten. Es droht ein lahmer
Kompromiss, der nichts bewegt. Obwohl die Hälfte der Kraftwerkskapazität locker
abschaltbar wäre, könnten nur ein paar alte Kleinkraftwerke vom Netz gehen. Doch
das reicht nicht.
Wir haben eine einmalige Chance, die Kräfteverhältnisse zu ändern: Während
Jamaika verhandelt, läuft in Bonn der Weltklimagipfel. Dort droht Gastgeberin
Angela Merkel eine Blamage: Deutschland wird seine Klimaziele für 2020 krachend
verfehlen.[1] Die Kanzlerin hofft, dass das keiner merkt: Im Wahlkampf konnte
sie sich beim Klimaschutz durchmogeln. Doch wenn in Bonn Tausende auf
die Straße gehen und unter den Augen der Weltöffentlichkeit das Ende der
dreckigen Kohle fordern, fliegt Merkel auf. Wenn sie ihren Ruf als
„Klimakanzlerin“ retten will, muss sie sich in den Koalitionsverhandlungen stark
bewegen – und Kohlekraftwerke stilllegen. Nur so ist das Klimaziel noch zu
schaffen.
Unser Plan: Kurz vor dem Klimagipfel, am 4. November, füllen tausende
Menschen aus allen Teilen der Welt die Straßen in Bonn. Die Tagesschau zeigt
unzählige große, schwarze Ballons über ihren Köpfen – sie sind symbolisch
gefüllt mit CO2 aus den Kraftwerken im rheinischen Kohlerevier. Am Ende
formen wir daraus einen meterhohen Schriftzug: „End Coal!“ – Schluss mit der
Kohle!
Doch die Sache eilt. Ein starkes Bündnis aus Umweltverbänden haben wir
bereits zusammen. Damit jetzt alles gelingt, müssen wir sofort loslegen: mit
zehntausenden Flyern und Plakaten für die Demo in Bonn werben, Busse und eine
Bühne organisieren, die riesigen Ballons besorgen. Starten können wir aber erst,
wenn wir insgesamt 30.000 Euro haben. Bitte unterstützen Sie uns dabei:
Ermöglichen Sie die Aktion mit Ihrer Spende. Schon mit 5
Euro helfen Sie enorm! |
1998 wollten die Grünen den Ausstieg aus der Atomkraft durchsetzen.
Damals stand während der Verhandlungen mit der SPD niemand auf der
Straße. Das Ergebnis war dann auch denkbar mager: In sieben Jahren
Rot-Grün gingen nur zwei von 19 Atomkraftwerken vom Netz – und dann auch noch
die kleinsten. So darf es nicht nochmal laufen.
Genau deshalb müssen wir uns jetzt einschalten. Die Gelegenheit ist einmalig:
Dass eine Weltklima-Konferenz in Deutschland stattfindet, kommt einmal
in Jahrzehnten vor – zuletzt vor mehr als 20 Jahren. Dass sie mit den
Koalitionsverhandlungen zusammenfällt, ist ein großes Glück. Dazu kommt: Der
Tagungsort Bonn liegt in direkter Nähe zu einem der größten Tatorte des
Klimawandels – den Schloten und Gruben des rheinischen Braunkohlereviers. Hier
können wir zeigen: Wer das Klima schützen will, muss die Kohle stoppen – und
Meiler für Meiler abschalten.
Unsere Aktion in Bonn ist Teil eines ganzen
Protest-Wochenendes: Nach unserer Demonstration wollen tausende
Klima-Aktivist/innen unter dem Motto „Ende Gelände“ friedlich die
Braunkohlebagger im Rheinland besetzen und damit ein Ende der Kohle fordern.
Campact hat sich gemeinsam mit dem BUND, Oxfam, den Naturfreunden Deutschlands
und vielen weiteren Umweltverbänden solidarisch mit den Kohle-Blockierer/innen
erklärt. Denn friedliche Aktionen zivilen Ungehorsams sind für uns ein
essenzieller Bestandteil einer streitbaren Demokratie.
Ein deutscher Kohleausstieg wäre auch international ein wichtiges Signal.
Denn leider steht die Energiewende bei uns zurzeit ramponiert da: Die
CO2-Emissionen stagnieren seit zehn Jahren. Schuld ist die Kohle – und ihre
Lobby. Macht jetzt eines der größten Industrieländer der Erde ernst und belässt
die Kohle im Boden, ist das eine Inspiration für viele Länder auf dem Globus.
Das Comeback der Energiewende wäre
möglich. |
Deswegen wollen wir jetzt mit dem starken Protest Jamaika auf einen raschen
Kohleausstieg verpflichten. Damit uns das gelingt: Packen Sie bitte mit
an und stärken Sie den Protest mit Ihrer Spende. Schon mit 5
Euro bringen Sie die Demo weit nach
vorne! |
Herzliche Grüße Luise Neumann-Cosel, Campaignerin
PS: Mit der AfD zieht eine Partei in den Bundestag, die den Klimawandel
leugnet.[2] Umso wichtiger ist, dass sich die neue Regierung klar aufstellt –
und aus der Kohle aussteigt. Gemeinsam können wir den Anstoß
geben. |
Falls Sie das bevorzugen, können Sie Ihre steuerlich abzugsfähige Spende auch
direkt auf unser Aktionskonto überweisen:
Campact e.V. Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE66 2512 0510 6980 1408
81 BIC BFSWDE33HAN
[1] „Klimaziel außer Reichweite“, Süddeutsche
Zeitung, 7. September 2017 [2] „Kein
Klimawandel mit der AfD“, Klimaretter.info, 25. April
2017 |
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