10/07/2015

Griechenland: Umschuldung braucht Programm gegen Steuerbetrug

Griechenland: Umschuldung braucht Programm gegen Steuerbetrug

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Die griechische Regierung hat in letzter Minute ihre Vorschläge für
Reformen im Rahmen eines möglichen neuen Hilfsprogramms vorgelegt. Der
Vorschlag könnte die letzte Chance sein, den Grexit abzuwenden, der für
Europa und Griechenland die schlechteste Lösung wäre. Zu dem
Reformprogramm gehört aber auch ein Plan für die Schuldentragfähigkeit.
Dazu erklärt der finanz- und wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen
im Europaparlament Sven Giegold:

Griechenlands wirtschaftlicher Teufelskreis kann nur durchbrochen
werden, wenn Reformen mit Umschuldung und Investitionen kombiniert
werden. Der IWF hat richtig erkannt, dass Zins- und Tilgungszahlungen
gestreckt oder erlassen werden müssen. Aber auch Athen muss bei der
Schuldentragfähigkeit liefern. Zur Schuldentragfähigkeit müssen die
Superreichen in Griechenland ihren gerechten Beitrag leisten. Die
griechische Regierung Athen muss daher Im Zuge einer Umschuldung ihre
Vermögenden besteuern und Steuerbetrüger zur Kasse bitten. Vier
Maßnahmen gehören zu einem "Programm gegen Steuerbetrug":

1. Steuerpflichtige mit Steuerrückständen über 1.000.000 Euro werden
nach einer letzten Mahnung namentlich und mit dem säumigen Betrag im
Internet veröffentlicht.
2. Bei der Vereinbarung von Amnestieregelungen mit Drittländern wie der
Schweiz muss der Abgeltungssteuersatz mindestens 40% betragen und nicht
wie derzeit diskutiert 21%.
3. Auf große Privatvermögen wird eine Vermögensabgabe erhoben,
vergleichbar mit dem Lastenausgleich in Deutschland, um auch den oft
fragwürdig erworbenen Reichtum an einer fairen Verteilung der
Krisenlasten zu beteiligen.
4. Alle EU-Länder verpflichten sich, Griechenland beim Aufspüren von
Auslandsvermögen zu helfen, damit Griechenland die fälligen Steuern
tatsächlich eintreiben kann.

Die Schuldentragsfähigkeitsanalyse des IWF geht zudem davon aus, dass
der griechische Staat langfristig 6,25% Zinsen zahlen muss. Wenn die
Eurozone die Pläne zu einer Fiskalunion weiterentwickelt, besteht hier
ein weiteres Potential, um die Tragfähigkeit der Schulden aller
Euroländer zu verbessern. Wenn alle Euroländer langfristig von
niedrigen Zinsen profitieren, steigen die Chancen für Deutschland und
andere Gläubigerländer, ihr Geld zurückzubekommen. Der
Schuldentilgungsfonds des Sachverständigenrats steht hier weiter als
Modell Pate.

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