26/09/2022

Der auch in Schleswig-Holstein zur Versorgung von Biogasanlagen praktizierte, großflächige Intensivanbau hauptsächlich von Mais führt zu starken Beeinträchtigungen der biologischen Vielfalt

Der auch in Schleswig-Holstein zur Versorgung von Biogasanlagen praktizierte, großflächige Intensivanbau hauptsächlich von Mais führt zu starken Beeinträchtigungen der biologischen Vielfalt sowie zur Belastung von Grundwasser, Seen und Fließgewässern mit Nährstoffen und Pestiziden. Hinzu kommt die Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung - vor allem aber eine im Vergleich zu Wind- und Solarenergie miserable Energie- und Klimaschutzbilanz. Dennoch erlebte Biogas insbesondere Anfang unseres Jahrhunderts einen ungeahnten Boom. Allein in Schleswig-Holstein entstanden gut 600 Anlagen. Ursächlich waren lukrative Subventionen, die sogenannten Einspeisevergütungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), für jede Anlage garantiert über zwanzig Jahre.


Doch inzwischen hat auch die Politik die verheerende Ökobilanz der Biogasproduktion mit nachwachsenden Rohstoffen ('NawaRo') begriffen, so dass an neuen Anlagen nur noch überwiegend Reststoffe wie Gülle förderfähig sind. So besteht Hoffnung, dass viele der bisher hauptsächlich mit NawaRo laufenden Biogasanlagen bald Geschichte sein werden: Sie dürften nach Ablauf der zwanzigjährigen Garantie auf die EEG-Einspeisevergütung großteils unwirtschaftlich sein und deswegen aufgegeben werden. Doch was geschieht dann mit den vielen tausend Hektar an Biogasäckern? Darüber sollte sich die Politik dringend Gedanken machen - der NABU hat jedenfalls schon damit angefangen.

 https://schleswig-holstein.nabu.de/politik-und-umwelt/energie/biomasse/31016.html