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Eschensterben
An den geschädigten Stellen der Eschen konnte häufig neben anderen Pilzarten eine neue Art einer Nebenfruchtform eines Schlauchpilzes gefunden werden, die 2006 den Artnamen Chalara fraxinea erhielt.[24] Die Art konnte nicht in allen geschädigten Stellen gefunden werden, und die geschädigten Stellen wurden auch von anderen potentiell schädigenden Pilzarten der Gattungen Cytospora, Diplodia, Fusarium, Phomopsis und Armillaria besiedelt. Durch Impfversuche (Inokulation) mit Chalara fraxinea konnte nachgewiesen werden, dass der Pilz zu identischen Schädigungen führt, wie sie beim Eschensterben gefunden werden. Chalara fraxinea kann jedoch nach der Infektion durch konkurrierende Arten vollständig verdrängt werden.[26] Nachdem man Chalara fraxinea seit 2009 für die Nebenfruchtform des seit 1851 bekannten Weißen Stängelbecherchens (Hymenoscyphus albidus) hielt, wurde 2010 entdeckt, dass die wahre Hauptfruchtform die bis dahin unbekannte Schlauchpilzart Hymenoscyphus pseudoalbidus ist,[31] die sich mit bloßem Auge und dem Mikroskop nicht von Hymenoscyphus albidus unterscheiden lässt, sondern nur durch die Untersuchung des Erbgutes. Der neue Pilz tritt in der Schweiz mindestens seit 1978 auf und wächst bis ins Mark der Bäume.[32] Warum dieser Pilz zum Auslöser einer neuen Krankheit wurde, ist noch unklar. Mögliche Ursache könnte eine Veränderung durch Mutation oder die Hybridisierung mit einer noch unbekannten Art sein. Auch Umwelteinflüsse könnten die Schädlichkeit des Pilzes verstärkt haben.[33] Mittlerweile wird jedoch davon ausgegangen, dass Chalara fraxinea ursprünglich aus Asien stammt, wo er zumindest in Korea und Japan heimisch ist. Die dortigen Eschenarten scheinen aber bedingt durch die lange Koexistenz eine Art Resistenz entwickelt zu haben und werden durch den Pilz nur wenig geschädigt.[34] Forscher sind dabei, europäische Eschen, die eine natürliche Resistenz gegen den Pilz aufweisen, zu selektieren und herauszuzüchten.[35]
Eine im März 2016 publizierte großangelegte wissenschaftliche Studie, die die Aufnahme der Eschenbestände auf den Britischen Inseln zum Ziel hatte, kam zu der Schlussfolgerung, dass es „hochwahrscheinlich“ sei, dass die gesamten europäischen Eschenbestände in den kommenden Jahrzehnten Chalara fraxinea einerseits und dem langsam aus Asien nach Europa einwandernden Asiatischen Eschenprachtkäfer andererseits zum Opfer fallen werden. Die Gemeine Esche würde in Europa weitestgehend aussterben, was die Veränderung ganzer Kulturlandschaften und komplexer Ökosysteme zur Folge hätte. Es drohe ein ähnliches Szenario wie bei der „Holländischen Ulmenkrankheit“ im 20. Jahrhundert.[36]
Mythologie
Quelle:Wiki
Im Grabenseer Weg gibt es noch relativ viele junge Eschen, im Gegensatz zum Adelinental, zum Staufen und an der Straße nach Lütjenburg