BfN Pressemitteilung
Bonn/Greifswald, 06. April 2018: Schilf im Kessel,
Rohrkolben in der Wand
oder Torfmoos auf dem Teller dass nasse Moore
Klimaretter sind und sich
auch nachhaltig nutzen lassen, zeigt und erklärt
die Wanderausstellung
Moor, Klimaschutz und Paludikultur des Projekts
MoorDialog des
Greifswald Moor Centrums. Vom 23. April bis 24. Mai ist sie im
Foyer des
Bundesamtes für Naturschutz in Bonn zu sehen. Zur Einführung in
die
Thematik und Eröffnung der Ausstellung steht am Donnerstag, 19. April,
um
16.30 Uhr ein Vortrag mit Prof. Hans Joosten vom Greifswald Moor
Centrum
auf dem Programm.
Moore können nicht nur unheimlich wirken,
sondern sind auch unheimlich
wichtig für den Menschen. Doch bisher werden sie
zu Unrecht wenig
geschätzt. Weltweit nehmen sie nur drei Prozent der
Landfläche ein, aber
sie sind groß im Klimaschutz. Sie speichern in ihren
Torfen mit 500
Gigatonnen zweimal mehr Kohlenstoff als die gesamte
Biomasse aller
Wälder der Erde. Nasse und wiedervernässte Moore erbringen
zahlreiche
ökologische Leistungen für die Gesellschaft, beispielsweise den
Rückhalt
von Nähr- und Schadstoffen, Klimaschutz durch Torferhalt, die
Regulierung
des Lokalklimas sowie des Wasserhaushalts und im Falle
ihrer
Bewirtschaftung die Produktion von Futter und Rohstoffen. Eine
solche
nasse, torf- und klimaschonende Bewirtschaftung von Mooren wird
als
Paludikultur bezeichnet.
Leider steht es um die Moore in
Deutschland nicht besonders gut. Das
zeigt die aktuelle Rote Liste
gefährdeter Biotoptypen Deutschlands: So
sind zum Beispiel naturnahe Hoch-
und Niedermoore, aber auch natürliche
und naturnahe Moorgewässer von
vollständiger Vernichtung bedroht. Deshalb
ist es offensichtlich, dass dem
Erhalt und auch der Entwicklung von
Mooren eine sehr große Bedeutung zukommen
muss, erklärt Prof. Beate
Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für
Naturschutz (BfN). Dabei müssen
Erhalt und Entwicklung Hand in Hand gehen.
Diese wiederum erfordern das
Zusammenwirken ganz unterschiedlicher
Akteurinnen und Akteure von der
kommunalen bis zur Bundesebene.
Prof.
Hans Joosten: Wir werden Moore nur schützen können, wenn wir ihre
immense
Bedeutung für die Menschheit ersichtlich machen. Wir müssen
unseren Blick
stärker auf Moore richten. Wir müssen erhalten, was noch
intakt ist und wir
müssen wiederherstellen was wir zerstört haben. Moore
müssen nass sein. Für
das Moor, für die Menschen, für das Klima, für
immer.
Das Greifswald Moor
Centrum hat die Ausstellung im Rahmen des Projekts
MoorDialog erarbeitet, das
durch die Nationale Klimaschutzinitiative der
Bundesregierung gefördert
wird.
Die Ausstellung Moor, Klimaschutz und Paludikultur ist von 23.
April
bis 24. Mai 2018 im Foyer des BfN zu sehen. Die Öffnungszeiten
sind
montags bis donnerstags, jeweils 14.00 bis 16.00 Uhr. An Feiertagen
ist
die Ausstellung geschlossen. Die Eröffnungsveranstaltung mit Vortrag
am
19. April um 16.30 Uhr findet ebenfalls im BfN statt. Das Bundesamt
für
Naturschutz befindet sich in der Konstantinstraße 110 in
53179
Bonn-Rüngsdorf.
Der Eintritt ist frei.
Hintergrund:
Das
Greifswald Moor Centrum bündelt Expertise über Moore von der Arktis
bis nach
Feuerland, vom Pollenkorn bis zum transkontinentalen Zugweg von
Moorvögeln,
vom Bürgerforum bis zur Klimakonferenz. Es ist die
Schnittstelle zwischen
Wissenschaft und Politik in allen Moorfragen
lokal und weltweit. Den
Deutschen Moorschutzdialog - Impulse für
Klimaschutz, Biodiversität und
nachhaltige Landnutzung auf Mooren"
entwickelt und moderiert das Greifswald
Moor Centrum von 2016 bis 2018 im
Rahmen eines Projekts der Nationalen
Klimaschutzinitiative des BMUB.
Partner im Greifswald Moor Centrum sind die
Universität Greifswald, die
Michael Succow Stiftung und DUENE e.V. Weitere
Informationen:
[1]www.moorschutzdialog.de
und
[2]www.greifswaldmoor.de
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN)
befasst sich als wissenschaftliche
Behörde des Bundes für den nationalen und
internationalen Naturschutz aus
unterschiedlichen Perspektiven mit den Themen
Moore und Moorschutz. Zum
einen widmet sich das BfN dem Erhalt der
Biodiversität in Mooren sowie
den Ökosystem-leistungen, die Moore erbringen,
beispielsweise für den
Klimaschutz, und fördert in diesem Bereich
Forschungsvorhaben. Zum
anderen berät das BfN das Bundesumweltministerium und
die
Länderfachbehör-den zur Umsetzung und Weiterentwicklung der
Ramsar
Konvention. Bei der Ramsar-Konvention handelt es sich um
ein
internationales Übereinkommen über Feuchtgebiete, darunter
Moore.
1. http://www.moorschutzdialog.de
2.
http://www.greifswaldmoor.de
Diese
Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6309
Hrsg:
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