12/01/2018

Geboren um zu sterben


Um den Newsletter online zu lesen, klicken Sie bitte hier.


Jetzt Förderer/ Förderin werden

Hallo und guten Tag,

wussten Sie, dass in Deutschland jährlich mehr als 40 Millionen männliche Hühnerküken systematisch vom Leben in den Tod befördert werden? Sie werden vergast oder geschreddert, kaum, dass sie geschlüpft sind - im Schnitt mehr als 100.000 Hühnerküken, Tag für Tag! Der Grund: Die männlichen Küken der Legehennenrassen können natürlich keine Eier legen, sie sind aber auch nicht für die Mast geeignet, weil sie nicht genug Fleisch ansetzen. Kurzum: Sie bringen zu wenig Profit.

Hühner sind intelligente und sehr soziale Tiere. Es sind fühlende Wesen, die - wie wir Menschen auch - Schmerzen empfinden und leiden können. Meine Kolleginnen und Kollegen und ich finden es unfassbar grausam, dass die männlichen Küken direkt nach dem Schlüpfen massenhaft getötet werden.

Gerade geschlüpft und ab in den Müll

Rein statistisch wird fast jedes zweite Küken in der Legehennen-Zucht getötet. Weil das Mästen männlicher Küken der verwendeten Rassen für die Betriebe unwirtschaftlich ist, werden sie direkt nach dem Schlüpfen so zeitsparend und kostengünstig wie möglich entsorgt, das heißt: Sie werden mit Kohlendioxid vergast oder in manchen Fällen sogar einfach geschreddert. Und das völlig legal, als "normaler" Bestandteil der "Eier-Produktion"! Vom Oberverwaltungsgericht in Nordrhein-Westfalen wurde das höchstrichterlich bestätigt. Es urteilte, dass das massenhafte Kükentöten NICHT gegen das Tierschutzgesetz verstoße. Die Begründung: Das Gesetz erlaube das Quälen und Töten von Tieren, wenn es denn aus einem vernünftigen Grund geschehe, und der sei ja mit der Wirtschaftlichkeit der Betriebe und der Versorgung der Bevölkerung gegeben. Mit anderen Worten: Die Profitinteressen der Betriebe werden höher bewertet als der Tierschutz!

Ich frage Sie: Wollen wir so eine Gesetzeslage einfach achselzuckend hinnehmen? Wollen wir, dass das Profitstreben das millionenfache Töten hilfloser Küken legitimiert? Wenn Sie diese Begründung genauso fragwürdig finden wie wir und diesen unerträglichen Zustand beenden wollen, dann helfen Sie uns dabei! Schließen Sie sich uns an und werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch.

Was ist mit Bio?

"Kein Problem", sagen Sie jetzt vielleicht, "ich kaufe grundsätzlich nur Bio!". Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen. Denn das Vergasen oder Schreddern männlicher Küken ist auch bei Bio-Betrieben leider immer noch trauriger Alltag. Zwar gibt es eine wachsende Zahl an Initiativen von Bio-Betrieben, in denen auch die männlichen Küken aufgezogen werden. Doch im Normalfall müssen Sie auch beim Kauf von Bio-Eiern davon ausgehen, dass Sie damit das massenhafte Kükentöten unterstützen. Durch die freiwilligen Initiativen einiger Betriebe wird lediglich ein Bruchteil der männlichen Küken gerettet. Es handelt sich also nur um den berühmten Tropfen auf den heißen Stein.

Für alle anderen männlichen Küken ändert sich nichts. Sie werden weiterhin direkt nach dem Schlüpfen umgebracht. Wenn Sie ENDLICH die Sicherheit haben wollen, beim Lebensmitteleinkauf keine Tierquälerei zu unterstützen, dann helfen Sie uns in unserer Arbeit für eine tiergerechtere Haltung und werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch.

Ein Ende des Kükentötens in Sicht

Der noch geschäftsführende Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte zwar den Mund voll genommen und lautstark verkündet, dass er das "aus moralischen Gründen völlig inakzeptable" Töten männlicher Küken "schnellstmöglich beenden" wolle. Aber in der Zwischenzeit wissen wir, dass es sich bei der Ankündigung lediglich um ein leeres Versprechen gehandelt hat und dass das Kükentöten munter weitergeht. Der Minister, der erst vor wenigen Wochen mit seinem "Ja" zu Glyphosat der ganzen EU eine Zulassung des umstrittenen Unkrautgiftes für weitere fünf Jahre beschert hat, ist einmal mehr nachsichtig mit den Agrarunternehmen. Doch jetzt müssen wir die künftige Bundesregierung in die Pflicht nehmen! Was viele gar nicht wissen: Sie ist gemäß unserer Verfassung (!) in der Verantwortung, für jedes einzelne Tier ausreichend Tierschutz zu gewähren.

Wer auch immer in Zukunft im Landwirtschaftsministerium sitzen wird: Sie oder er muss für einen gesetzlich verbindlichen Ausstieg aus dem Kükentöten sorgen! Wer weiter auf Freiwilligkeit setzt, trägt die Verantwortung für den millionenfachen Tod unschuldiger Wesen. Wir brauchen klare Vorgaben und Gesetze, die gewährleisten, dass nur noch Eier aus nachweislich tiergerechter Produktion angeboten werden. Wir werden nicht locker lassen und den Druck auf die neue Bundesregierung weiter erhöhen, damit das sinnlose Töten endlich ein Ende hat. Deshalb bitte ich Sie: Schließen Sie sich uns an und unterstützen Sie uns als Förderin/Förderer von foodwatch.

Jetzt kommt es auf Sie an!

Bitte unterstützen Sie uns in unserem Protest gegen Lebensmittel, die millionenfach vermeidbares Tierleid verursachen. Wir meinen, dass sich die Menschlichkeit einer Gesellschaft auch daran bemisst, wie sie mit den schwächsten Mitgeschöpfen, also den Tieren, umgeht.

Wir fordern eine klare Zielausrichtung: Alle europäischen Nutztiere müssen tiergerecht gehalten werden! In jedem landwirtschaftlichen Betrieb! Wir möchten, dass die Politik damit aufhört, auf Freiwilligkeit gegründete Ablenkungsmanöver zu veranstalten. Wir müssen den Druck auf die Politik erhöhen. Doch dazu benötigen wir Ihre Hilfe! Je mehr Unterstützerinnen und Unterstützer foodwatch hinter sich weiß, umso besser können wir uns Gehör verschaffen. Stellen Sie sich hinter uns und werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch.

Vielen Dank und herzliche Grüße,
Ihre
Lisa Indlekofer
foodwatch Deutschland

P.S.: Geld ist das eine. Die Anzahl unserer Fördererinnen und Förderer spielt aber auch eine große Rolle, um uns als Organisation Gehör zu verschaffen. Je mehr Unterstützerinnen und Unterstützer wir haben, desto leichter können wir Druck ausüben. Deshalb: Werden Sie bitte Förderin/Förderer, und kämpfen Sie gemeinsam mit uns für Ihr Recht!

Weiterführende Informationen und Quellen:
Newsletter-Text mit vollständigen Quellenangaben
Fotos: © Animal Equality
Impressum

Herausgeber: foodwatch e.V., Brunnenstr. 181, 10119 Berlin, Deutschland
E-Mail: aktuell@foodwatch.de
Info-Telefon: 030 - 28 09 39 95
foodwatch ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin, VR 21908 B, AG Charlottenburg
Geschäftsführer sind Dr. Thilo Bode und Martin Rücker.