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| Kateryna Olexandriwna Lahno (ukrainisch Катерина Олександрівна Лагно, russisch Екатерина Александровна Лагно, wiss. Transliteration Kateryna, wechselte von der Ukraine nach Russland |
Runde 7: Diesmal beginne ich bei den Damen, denn da gab es das Spitzenduell Russland-China. Am Spitzenbrett hatte Hou Yifan bereits früh Probleme gegen Катерина Олександрівна Лагно, dann konnte sie die Stellung zwar komplizieren aber nicht retten. Chancen auf den Ausgleich im Match hatte China an Brett 2 und 3, ohne sie zu nutzen – jeweils Remis. Und dann gewann Olga Girya auch noch am vierten Brett gegen Tan Zhongyi ein anfangs unklar-ausgeglichenes Endspiel. Die Chinesinnen hadern vielleicht mit ihrem Schicksal: zuvor hatten sie alle Matches 3-1 oder höher gewonnen, während die Russinnen gegen Frankreich (sehr glücklich), Deutschland (in dieser Höhe verdient) und Georgien (ebenfalls glücklich) 2,5-1,5 spielten. Aber was zählt sind zunächst Mannschaftspunkte und damit vor allem der Sieg im direkten Duell. Ebenfalls günstig aus russischer Sicht: die Verfolgerduelle Polen-Frankreich und Armenien-USA endeten unentschieden, und die (neben China) nominell stärkste Konkurrenz aus der Ukraine und Georgien hatte bereits Federn gelassen. Morgen spielen diese Teams gegeneinander, da geht es wohl schon um die letzte Chance auf eine Medaille – vermutlich allenfalls Bronze, es sei denn China bricht nun zusammen. Der Vollständigkeit halber: Deutschland-Türkei 3,5-0,5. Im offenen Turnier war natürlich auch einiges los. Aserbaidschan-Kuba 2,5-1,5: Am Spitzenbrett holte Dominguez einen sizilianischen Sturmsieg gegen Mamedyarov, aber .. leider aus kubanischer Sicht: an Brett 4 bekam Guseinov gegen Ortiz Suarez trotz reduzierten Materials plötzlich einen Mattangriff, und an Brett 2 bewies Radjabov gegen Bruzon, dass Turmendspiele nicht immer remis enden. Tschechische Republik – Russland 3-1(!): Da Kramnik nach seiner Niederlage pausierte, spielte Grischuk am Spitzenbrett gegen Navara – der in einem Sizilianer ein (sagen jedenfalls Engines) “eigentlich” inkorrektes Läuferopfer auf h6 brachte, aber Grischuk fand nicht die richtige Verteidigung und verlor. Svidler stand mit Weiss gegen Laznicka nie besser und dann langsam aber sicher immer schlechter bis er seinem Gegner gratulieren musste. Hinten spielten Karjakin und Nepomniachtchi nur remis. Deutschland durfte auch mal am dritten Tisch spielen, da sie Norwegen zugelost bekamen. Deutschland gewann mit einem Sieg und drei Remisen 2,5-1,5. Dass der Sieger in einem engen Match auch mal mit Schwarz gewinnt, warum nicht? Dass dieser Sieg aus klar schlechterer bis verlorener Stellung zustande kam, Glück gehört dazu!? Aber niemand konnte damit rechnen, dass Norwegen an Brett 1 verlieren würde, zumal die Partie zunächst nach bekannten Carlsen-Mustern verlief: der Gegner macht einen Fehler, und Magnus verwertet dann seinen Vorteil. Aber dann geschah, was bereits gestern geschah: Weiss verlor warum auch immer völlig die Übersicht (nur hatte da Carlsen Schwarz gegen Caruana). Hinterher meinte Carlsen in der Live-Übertragung: “Ahm ah you know, I played like my opponents sometimes play …”. Nein, das habe ich erfunden – Carlsen schaute nicht vorbei, nur Naiditsch. Im Gegensatz zu Kasimdzhanov tags zuvor nach dem Sieg gegen Kramnik keine lauten (und berechtigten) Triumphgefühle, eher – so mein Eindruck – Fassungslosigkeit über das, was er oder Carlsen oder beide produziert hatten. Eingangs sagte er “Ich hatte Dusel, genau wie mitunter Carlsen”. Die Livekommentatoren fragten sich, wann Carlsen zuletzt mit Weiss verlor – als ob das nur alle fünf Jahre mal passiert. Wer die Schachszene ein bisschen verfolgt und ein bisschen Gedächtnis hat, weiss, dass es zuletzt beim Gashimov-Memorial gegen Radjabovs Königsinder passierte, und zuvor z.B. im Kandidatenturnier gegen Ivanchuk und Svidler. Ausserdem schafften es (chronologisch zurück bis 2010) Caruana, Wang Hao, Karjakin, Nepomniachtchi, Giri, Anand und Kramnik – Naiditsch ist also nicht ganz alleine, aber doch in guter Gesellschaft. Noch ein paar Ergebnisse: Serbien war heute dran mit einer glatten Niederlage (0,5-3,5 gegen China), Bulgarien-Niederlande 3-1, Armenien-Ungarn 2-2 (das hilft keinem so richtig), Frankreich-Georgien 3-1, USA-Usbekistan 3,5-0,5 (selbst Kasimdzhanov verlor gegen Nakamura), Kasachstan-Ukraine 0,5-3,5, Kanada-England 1-3 (aber 2-2 war durchaus drin). Morgen spielen unter anderem China-Aserbaidschan, Ukraine-Bulgarien, Frankreich-Polen, Deutschland-Kuba, Indien-Armenien, Ungarn-USA und Russland-Spanien. Wenn Aserbaidschan diese Hürde nimmt, sind sie langsam Goldfavorit? Deutschland hat noch eine relativ leichte Aufgabe bzw. einen nominell gleichwertigen Gegner (da waren andere Teams im Lostopf) – bei einem Sieg kann man langsam sogar von einer Medaille träumen, aber davor kämen noch einige schwere Brocken. Russland bekommt ausgerechnet seinen Angstgegner Spanien, gegen die sie sich bei Mannschaftskämpfen schon mehrfach schwer taten. Bei den Damen hatte ich Ukraine-Georgien bereits erwähnt, ausserdem u.a. Russland-Ungarn, China-Polen und Deutschland-Kuba (ja, diese Länder spielen an insgesamt acht Brettern gegeneinander). Veröffentlicht unter Olympiade
