BfN Pressemitteilung
Göppingen/Wernigerode/Leipzig, Bonn, 11. August
2014:
Das Bündnis hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung von Natur
im
unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen zu stärken und rückt den
Schutz
der biologischen Vielfalt in den Kommunen in den Blickpunkt. Mit
dem
Beitritt erklären sich die beteiligten Gemeinden, Städte und
Landkreise
bereit, Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu
ergreifen.
Gleichzeitig sollen bereits erzielte Erfolge, wie beispielsweise
die
zahlreichen Maßnahmen der Stadt Göppingen zum Erhalt des
Lebensraums
"Streuobstwiese", bundesweit kommuniziert werden.
Die
Stadt Göppingen ist Teil des größten zusammenhängenden
Streuobstwiesengebiets
und damit auch einem der am stärksten
gefährdetsten Biotope Mitteleuropas.
Gefährdet sind auch die bis zu 5.000
Tier- und Pflanzenarten, die hier einen
Lebensraum finden. Um diese
langfristig zu erhalten, bietet die Stadt
Göppingen beispielsweise einen
jährlichen Streuobstwiesentag oder eine
Streuobstwiesenbörse an,
verpachtet kostenlos städtische Streuobstwiesen und
unterstützt die
Bewirtschaftung von Streuobstwiesen mit einem sogenannten
Baumgeld - seit
1990 wurden hierzu rund 350.000 an Fördermitteln durch die
Stadt
vergeben. Guido Till, Oberbürgermeister der Stadt Göppingen, sieht
in
diesen Maßnahmen nicht nur einen Beitrag zum Erhalt der
biologischen
Vielfalt, sondern auch zur Lebensqualität der Stadtbevölkerung:
"Unsere
Streuobstwiesen sind wertvolle Erholungsräume, tragen zu einem
besseren
Lokalklima bei und versorgen die Bürgerinnen und Bürger mit
gesunden
Lebensmitteln aus der Region. Mit dem Beitritt zum Bündnis möchten
wir
dazu beitragen, dass der Naturschutz in den Kommunen noch stärker
als
Win-Win-Situation wahrgenommen und entsprechend gefördert
wird."
Peter Gaffert, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses und
Oberbürgermeister
der Stadt Wernigerode, zeigt sich angesichts der
einhundertsten
Mitgliedschaft erfreut: "100 Kommunen für biologische Vielfalt
sind ein
starkes Zeichen, das verdeutlicht, wie ernst die Kommunen den
zunehmenden
Verlust an biologischer Vielfalt nehmen und dass sie sich der
damit
verbundenen Verantwortung stellen." Die nun 100 Mitgliederkommunen
des
Bündnisses demonstrieren, wie sich der Erhalt der biologischen
Vielfalt
auf kommunaler Ebene erfolgreich gestalten lässt: Die Maßnahmen
zum
Erhalt der Streuobstwiesen in Göppingen sowie zahlreiche
weitere
Projektbeispiele präsentiert das Bündnis unter www.kommbio.de/projekte/.
Hier
entsteht eine einzigartige Beispielsammlung, die interessierten
Kommunen
vielfältige Anregungen für die Planung und Umsetzung von
Naturschutzmaßnahmen
bietet.
Kommunen wirken mit nahezu all ihren Aktivitäten auf die
biologische
Vielfalt ein. Jede Straße und Stadtentwicklungsmaßnahme, aber
auch jede
Grünanlage und jeder Park haben direkte Auswirkungen auf
Boden,
Vegetation und Mikroklima. Werden für die biologische Vielfalt
relevante
Gesichtspunkte angemessen berücksichtigt, können negative
Einwirkungen
minimiert und neue Strukturen geschaffen werden. Auch Professor
Beate
Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), bewertet
das
Jubiläum dementsprechend als großen Erfolg: "Die Stadtnatur leistet
einen
wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt der biologischen
Vielfalt.
Darüber hinaus werden die grünen Strukturen in der Stadt für uns
Menschen
immer bedeutender, weil sie gesunde und attraktive
Lebensbedingungen
sowie gut erreichbare Möglichkeiten zur Erholung und
Freizeitgestaltung
bieten und den Städten zugleich die Anpassung an den
Klimawandel
erleichtern. Dass nun bereits 100 Kommunen den Erhalt der
biologischen
Vielfalt als Grundlage einer nachhaltigen
Stadtentwicklung
berücksichtigen, werte ich als weiteren Meilenstein bei der
Umsetzung der
Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS). Das BfN
hat das
Bündnis von Beginn an unterstützt und wir freuen uns daher besonders
über
die erfolgreiche Entwicklung."
Kontakt:
Stadt
Göppingen
Referat Umweltschutz und Grünordnung
Herrn Gunnar
Herbert
Umweltbeauftragter
Tel.: +49 7161 650-773
E-Mail: gherbert@goeppingen.de
Bündnis
"Kommunen für biologische Vielfalt" e.V.
Geschäftsstelle Radolfzell
Herrn
Robert Spreter
Geschäftsführer
Tel.: +49 7732 9995-30
E-Mail: spreter@kommbio.de
Bundesamt für
Naturschutz
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Herrn Franz August
Emde
Referatsleiter
Tel.: +49 228 8491-4444
E-Mail: Presse@BfN.de
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