Und nun das Desaster in Afghanistan. Im Auswärtigen Amt von Heiko Maas, im Verteidigungsministerium von Annegret Kramp-Karrenbauer, im außenpolitischen Beraterstab von Kanzlerin Angela Merkel und womöglich sogar beim Bundesnachrichtendienst hatte man offenkundig Tomaten auf den Augen und Petersilie in den Ohren. Dabei hatte die deutsche Botschaft in Kabul einem Bericht der ARD zufolge schon seit Wochen vor einer möglichen Gefährdung ihres Personals gewarnt – vergeblich. Und nun zeigen sich die Kanzlerin, ihre Minister und ihre Referatsleiter, die Generäle in den Kasernen, die hochdekorierten Offiziere im Bendlerblock und all die anderen Experten und Oberexperten allesamt betroffen von den brutalen Szenen aus Kabul: Botschaftsmitarbeiter werden unter Todesgefahr zum Flughafen gekarrt. Dort belagern Tausende angsterfüllte Menschen die Flugzeuge, einige klammerten sich in ihrer Not an eine startende Maschine und stürzten aus der Höhe in den Tod. Mehrere Verstecke einheimischer Bundeswehr-Helfer sind bereits von den Taliban entdeckt worden, die Menschen irren durch die Straßen und flehen die Bundesregierung in verwackelten Videos um Hilfe an. Ihnen droht womöglich schon in wenigen Stunden der Tod.
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/aktuelle-lage-in-afghanistan.html
https://www.zdf.de/nachrichten/briefing/afghanistan-bahn-brecht-zdfheute-update-100.html