Auch wenn diese einschränkenden Anmerkungen wichtig sind,
und die Verlängerung des Teil-Lockdowns entschlossen wirkt: Es zeigt sich immer
mehr, dass eine Krise historischen Ausmaßes eben auch eine besonders
ausgeprägte politische Führung braucht. | |
Diese würde dafür sorgen, dass wir öfters darüber
diskutieren, was machbar ist – und seltener darüber, was alles nicht
geht.
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Diese würde Entscheidungen begünstigen, mit denen die
Vernünftigen rasch und umfassend vor den Unvernünftigen geschützt
werden – und nicht erst, nachdem ewig rumlaviert
wurde.
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Diese würde sich stets am Allgemeinwohl
ausrichten – und nicht allzu lange auf jede noch so unbedeutende
Partikularnörgelei Rücksicht nehmen. | |
An dieser ausgeprägten politischen Führung mangelt es
im Moment allerdings in Deutschland. Darüber kann auch die Entscheidung vom
Mittwoch nicht hinwegtäuschen.
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Denn die Kanzlerin spielt ihr Potenzial nicht voll
aus, weil sie wahrscheinlich ahnt, dass die Ministerpräsidenten dann nur noch
geneigter wären, auszuprobieren, was sie ein Jahr vor dem Ende ihrer Amtszeit
wirklich noch auf die politische Waage bringt.
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Da treffen wir lieber mal eine eigene
Entscheidung: Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
(Quelle: imago images) | | | |