An diesem Donnerstag (03.09.) entscheiden die EU-Mitgliedsländer über das
Ende bleihaltiger Jagdmunition in Europas Feuchtgebieten. Durch das Blei in
Jagdmunition verenden europaweit jedes Jahr mehr als eine Million Wasservögel
und vergiften dann seltene Greifvögel. Auch über verzehrtes Wild gelangt Blei
aus der Munition bis zum Menschen, mit schweren Gefahren für die Gesundheit.
Längst gibt es Alternativen ohne giftiges Blei.
Ein Verbot scheiterte bisher besonders an der Blockade der deutschen
Bundesregierung und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Nun liegt ein
EU-Vorschlag auf dem Tisch, der wenigstens die Nutzung von Bleimunition in
Feuchtgebieten beenden würde.
Statt wie geplant im Juli 2020 darüber abstimmen, wurde die Abstimmung der
EU-Staaten verschoben und im Vorschlag auf betreiben von Frau Klöckner die
Übergangsfristen von zwei auf drei Jahre verlängert. Diesen Donnerstag ist er
nun wieder auf der Tagesordnung. Doch wie Deutschland abstimmen wird, ist weiter
ungewiss.
Deswegen fordern wir: Frau Klöckner, stimmen Sie endlich dem
Kommissions-Vorschlag für ein Ende der Bleimunition in Feuchtgebieten
zu!
Doch das Verbot für Feuchtgebiete reicht nicht aus:
Die EU-Kommission und die Bundesregierung müssen endlich konsequent
den Schutz von Mensch und Tier vor giftigem Blei vor die Interessen einiger
weniger, vor allem deutscher, Munitionshersteller stellen und bleihaltige
Munition in Europa komplett aus dem Verkehr ziehen.
Die Alternativen für die Jägerinnen und Jäger sind vorhanden und in der
fachlichen Praxis absolut ebenbürtig zu bleihaltiger Munition. Das sehen auch
mittlerweile viele Jagdverbände und Expert*innen so.
Wir brauchen jetzt ein Ende von Blei in Munition, nicht nur in
Feuchtgebieten, sondern überall zum Schutz von Mensch und Tier.
Mit entschlossenen Grüßen,
Martin Häusling MdEP und Sven Giegold MdEP
Mehr Informationen:
Verordnungsvorschlag Bleimunition
Abstimmung im REACH-Ausschuss zu Bleimunition am
03.09.2020
Pressemitteilung von Martin Häusling vom 27.8.2020
Hintergrund zu fachlicher Praxis von Tim Taeger, Wildnis- und
Jagdschule JAGWINA