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Freihandel
Merkel zweifelt an Mercosur-Abkommen
Wegen weitreichender Umweltzerstörung in Südamerika
blickt die Bundesregierung mit Skepsis auf den geplanten
Freihandelspakt. Die Ratifizierung stockt.
In einem Jahr wurden am Amazonas in Brasilien mehr als 9000 Quadratkilometer Wald abgeholzt (Archivbild)
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der Abholzung im
Amazonas-Gebiet "erhebliche Zweifel" an der Umsetzung des
EU-Handelsabkommens mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur. Man
sehe "mit großer Sorge" auf Abholzung und Brandrodungen, sagte
Regierungssprecher Steffen Seibert. Es stellten sich "ernsthafte Fragen,
ob eine Umsetzung des Abkommens in dem intendierten Geist zur Zeit
gewährleistet wäre". Daher gebe es einen intensiven Dialog, "um
konstruktive Lösungen zu finden".Derzeit stockt die Ratifizierung des EU-Freihandelspakts mit Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Frankreich hatte bereits sein Veto angekündigt. Ein Grund ist die Debatte innerhalb der EU über den Schutz des brasilianischen Regenwaldes. Dessen Fläche ging in der ersten Hälfte des Jahres so stark zurück wie noch wie - offenbar mit Billigung der Regierung in Brasília und mit erheblichen Folgen für das globale Klima
Größte Freihandelszone der Welt
Mit dem Mercosur-Abkommen wollen die EU und die vier südamerikanischen Länder die größte Freihandelszone der Welt aufbauen. Dagegen fordern Umweltverbände schon lange einen Verzicht auf den Pakt, der aus ihrer Sicht schwere ökologische Nachteile mit sich bringt. Greenpeace erklärte, Merkel müsse sich für ein neues Abkommen einsetzen, das "soziale Gerechtigkeit und den Schutz von Klima und Biodiversität in den Mittelpunkt stellt". Der Mercosur-Vertrag war am Donnerstag auch Thema bei einem Treffen der Kanzlerin mit Aktivistinnen der Klimabewegung Fridays for Future.https://wwwww1.folha.uol.com.br