06/04/2020

Spazierlust
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Die Spazierlust der Hamburger ist inzwischen sogar empirisch nachweisbar. Der Internetdienstleister Google hat schon vor ein paar Tagen die Bewegungsdaten seiner Nutzer aus der ganzen Welt zugänglich gemacht, gespeist aus den Bewegungsmustern aller Telefone mit dem Google-Betriebssystem Android. Das Ziel: Die Auswirkungen der Corona-Krise zu dokumentieren. Für Hamburg ergibt sich ein frappierendes Bild. Alle Orte des öffentlichen Lebens – Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, Museen, Büchereien, Theater und Kinos – verzeichnen eine um 80 Prozent gesunkene Besucherfrequenz. In Supermärkten und Apotheken: minus 50 Prozent, an Bahnhöfen und S- und U-Bahnhöfen: minus 72. Das alles liegt übrigens haargenau im Bundesdurchschnitt. In Parks und öffentlichen Grünanlagen dagegen: nur minus 34 Prozent (bundesweit sind es minus 50, in Berlin sogar minus 63 Prozent). Die Daten sind mit Vorsicht zu genießen, allzu präzise sind die Messungen nämlich nicht, das gesteht sogar Google selbst ein.

Ablesen lässt sich aber zum einen: Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus führen nachweislich dazu, dass wir alle meist zu Hause bleiben. Und das Minus von 34 Prozent in den Parks und Grünanlagen? Das zeigt nur, dass wir zum Spazierengehen das Handy nicht mitnehmen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Ihr
Florian Zinnecker
 

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