Hoffnung
für schwerkranke Patienten mit Covid-19: Sie haben in den Kliniken des
UKSH, in Rendsburg und Großhansdorf jetzt die Chance, an der
Zulassungsstudie für das Medikament Remdesivir teilzunehmen. Das
Universitätsklinikum in Kiel macht das möglich.
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Düsseldorf – Es sind zwar kleine Schritte,
doch die machen Mut: Das Universitätsklinikum Düsseldorf testet in
Einzelfällen erste Medikamente gegen das Coronavirus! Dazu
gehöre das Medikament „Remdesivir“, das für die Behandlung von
Covid-19 zwar noch nicht zugelassen sei, aber in bestimmten ausgewählten
Fällen eingesetzt werde, berichtet die Uniklinik. „Da aktuell
noch keine belastbaren Daten zu Remdesivir in Bezug auf die Anwendung
bei einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) am Menschen
vorliegen, befindet sich das UKD gemeinsam mit zwei anderen Kliniken und
dem Hersteller auf dem Weg zur Etablierung von entsprechenden Studien“,
so Sprecher Tobias Pott.
Remdesivir wurde ursprünglich gegen Ebola entwickelt,
aber nie zugelassen, weil die Wirksamkeit zu schlecht war. Bei Corona
könnte das jetzt anders sein, denn in Zellkulturen waren klare
Aktivitäten gegen Corona-Viren nachweisbar. Remdesivir kann zwar nicht
verhindern, dass das Virus in die Zellen gelangt, aber es hemmt die
Vermehrung im Lungengewebe, indem es gezielt die Vorgänge in der Zelle
blockiert, die das Viruserbgut kopieren. Da Remdesivir über keine
Arzneimittelzulassung verfügt, müssen die Ärzte jede Anwendung
individuell bei der Herstellerfirma und der Aufsichtsbehörde des
jeweiligen Bundeslandes beantragen. Das kann bis zu sechs Tage dauern.
Klinische Studien sollen nun klären, ob Remdesivir tatsächlich für die
Therapie gegen Covid-19 geeignet ist. Das Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfarM) hat im März 2020 zwei Studien
genehmigt, bei denen Remdesivir auch in Deutschland gegen Covid-19
getestet werden soll.