Der Handlungsbedarf ist über Jahre gewachsen und da löst eine Milliarde Euro kein einziges Problem. In Brüssel muss endlich über die jährlich 58 Mrd für die nächsten 7 Jahren neu diskutiert würde. #GAP #Agrarwende #Bauernproteste https://t.co/kpeplr9Pfw— Martin Häusling (@MartinHaeusling) January 30, 2020
Die „Bauernmilliarde“ steigert ihre Wut noch. „Das ist ein lächerliches und unverschämtes Wort“, sagte Sebastian Dickow, Sprecher der Organisation „Land schafft Verbindung“ und selbst Landwirt, WELT. Die Organisation ist eine Basisbewegung der Bauern, die nicht an die etablierten Verbände angebunden ist. Das macht für die Bauern ihren Reiz aus – und für die Politik ihre Unberechenbarkeit. „Kein Landwirt wird sich über das Geld freuen. Wir wollen eine fachlich korrekte, sachbezogene und umsetzbare Politik“, so Dickow zu den Beschlüssen aus Berlin.
Den Bauern ging es während der vergangenen Monate tatsächlich gar nicht um mehr Geld. Immer wieder wurde auf den Protestveranstaltungen
deutlich, dass das, was die Landwirte fordern, gar keinen Preis hat.
Den Bauern geht es um mehr gesellschaftliche Anerkennung für ihre
Arbeit. Und diese Arbeit ist die Erzeugung von Lebensmitteln, erst in
zweiter Linie und weit dahinter kommt dann der Erhalt der Kultur- und
Freizeitlandschaft. Auch als Energieerzeuger verstehen sich die
allerwenigsten, selbst wenn Biogas- oder Fotovoltaik-Anlagen inzwischen
viele Höfe prägen. Die Bauern definieren sich immer noch überwiegend als
Ernährer der Bevölkerung. Und deshalb ist die „Bauernmilliarde“ für sie
ein Schlag ins Gesicht.