Audienz bei Frankreichs Präsident: Macron empfängt deutsche Grünenchefs zum Tête-à-Tête https://t.co/qhfGCYTSAy via @SPIEGELONLINE— paukstadt (@paukstadt) January 5, 2020
Groko
Es ist, so viel steht fest, nicht selbstverständlich für einen französischen Staatspräsidenten, die Vorsitzenden der kleinsten Oppositionspartei im deutschen Bundestag zu sich einzuladen.👽👽👽👽
Andererseits, was ist noch selbstverständlich?
Der Höhenflug der Grünen, ihre Erfolge - ob in Deutschland, in Österreich, oder eben auch, wie bei der Europawahl, in Frankreich - hat sie wie Ausrufezeichen auf die politische Landkarte gesetzt.
Dass Emmanuel Macron mittlerweile gediegene Lust hegen dürfte auf eine neue, anders geartete Regierung in Berlin, ist kein bloßes Raunen mehr.
Denn mit Kanzlerin Angela Merkel oder Finanzminister Olaf Scholz der routinierten Frustration deutsch-französischer Beziehungen entkommen zu können, daran glaubt in Paris niemand mehr. Die Hoffnung ist grün, und die Zukunft vielleicht ja auch - so das Kalkül. Greta Thunberg jedenfalls war bereits im Februar zu Besuch im Élysée.🌱🌲
Dass Emmanuel Macron mittlerweile gediegene Lust hegen dürfte auf eine neue, anders geartete Regierung in Berlin, ist kein bloßes Raunen mehr.
Denn mit Kanzlerin Angela Merkel oder Finanzminister Olaf Scholz der routinierten Frustration deutsch-französischer Beziehungen entkommen zu können, daran glaubt in Paris niemand mehr. Die Hoffnung ist grün, und die Zukunft vielleicht ja auch - so das Kalkül. Greta Thunberg jedenfalls war bereits im Februar zu Besuch im Élysée.🌱🌲
Grünen-Chef
Robert Habeck sieht eine Reihe von politischen Gemeinsamkeiten mit
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Wie Macron und seine Partei sei
er überzeugt, dass Deutschland seine Politik der "schwarzen Null"
aufgeben und investieren müsse, um eine Rezession zu vermeiden, sagte
Habeck nach Gesprächen mit Regierungsvertretern in Paris. Ähnliche
Ansätze sehe er auch in der Handelspolitik.
Deutschland
müsse Europa helfen, die Phase der wirtschaftlichen Schwäche zu
überstehen, sagte Habeck. "Es gibt eine Reihe von
Investitions-Notwendigkeiten", betonte er. Das betreffe auch "große
europäische Projekte". Konkret nannte er Investitionen in Forschung und
Bildung, den Klimaschutz, Elektroautos und eine ökologische
Landwirtschaft.
Habeck
wollte sich am Donnerstag in Paris mit dem französischen Wirtschafts-
und Finanzminister Bruno Le Maire treffen, der die Bundesregierung
bereits mehrfach zu Investitionen aufgerufen hat. "Deutschland muss
investieren und zwar jetzt", hatte Le Maire vor einer Woche mit Blick
auf die schwächelnde Wirtschaft der Eurozone gefordert.
Eine
ähnliche Stoßrichtung sieht Habeck mit Frankreich auch bei
Handelsverträgen: Seine Gesprächspartner in Paris hätten gefordert,
"dass die Verbindlichkeit von sozialen und ökologischen Standards
eingefordert werden muss". Heute sähen die meisten Handelsverträge keine
Kontrollen und keine Sanktionen bei Verstößen vor. "Wenn jemand den
Regenwald anzündet, ist Mercosur immer noch in Kraft", sagte Habeck zu
dem umstrittenen EU-Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen
Mercosur-Staaten.
Macron
hatte sich im Streit mit Brasilien über die Waldbrände im
Amazonas-Gebiet für eine Blockade des Mercosur-Abkommens ausgesprochen.
Die Bundesregierung lehnt ein solches Vorgehen jedoch ab.
Habeck
hatte zuvor in Brüssel zusammen mit der Co-Vorsitzenden Annalena
Baerbock Gespräche geführt. Er traf nach eigenen Angaben auch mit der
künftigen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusammen. Seine
Reise führt ihn auch nach Italien.