vom 8. Dezember
2018
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Liebe Freunde der
Tiere,
... und
jährlich grüßt die UN-Weltklimakonferenz!
Was hat
sich seit der letzten Konferenz in Bonn geändert? Nichts! Doch: der
Austragungsort und das Datum.
So
erlauben wir uns heute, Ihnen unseren Text aus 2017 - mit geänderten Datum und
Ortsdaten - erneut zu lesen zu geben:
In Katowice findet zurzeit die
UN-Weltklimakonferenz statt. Es ist seit 1995 die 24. Auflage dieses
Illusionstheaters, das Aktivität und Handlungswillen der aktuell
verantwortlichen Politiker in den Staaten der Welt demonstrieren und verkünden
soll.
Schaut man etwas genauer hin, bekommt das Ganze – wie der Schwabe so schön sagt – ein „Gschmäckle“, scheint doch ein wunderbarer, staatlich steuerfinanzierter weltweiter Konferenztourismus dieses Machwerk anzutreiben oder ist tatsächlich irgendjemand der Auffassung, dass bei ca. 25.000 Teilnehmern, wie dieser Tage in Katowice, was der Bevölkerungszahl einer mittleren Kleinstadt entspricht, von Effizienz und Zielstringenz gesprochen werden kann? Es ist lediglich eine Fortsetzung vorausgegangener Schauveranstaltungen, um das Weltgewissen bis zur nächsten Inszenierung zu sedieren. Der nächste Kongress wird dann wieder mit den markigen Worten eingeläutet werden, dass “man jetzt etwas tun müsse, denn es sei bereits fünf vor zwölf“. Diesen Satz ergänzt dann der nächststehende kluge Kopf, dass „es bereits fünf nach zwölf sei“. Unsinn, Wortblasen und Floskeln ad infinitum!
Tatsache ist vielmehr, dass sich seit Anlaufen
dieser Konferenzmaschinerie nichts, aber auch gar nichts geändert hat. Die
Gletscher schmelzen weiter, der Ozean versauert weiter, die Wälder verschwinden
weiter usw., usw. Eine endlose Kette von Versäumnissen, von ökologischen
Notfällen, die sich immer schneller zu einer Metakrise auswachsen und die
Lebensbedingungen auf unserm Planeten drastisch
verschlechtern.
Und warum ändert sich, von lokalen Minierfolgen
abgesehen, nichts, zumindest nichts Entscheidendes, nichts Nachhaltiges, nichts
global Wirksames?
Die Lösung liegt auf der Hand. Wir haben mehr als
190 Staaten auf dieser Erde. Glaubt irgendjemand allen Ernstes, dass sich diese
Staaten, auch wenn es gelingt, ein gemeinsames Ziel zu definieren, an dieses
Ziel halten werden? Selbst wenn man den heute handelnden Politikern guten Willen
unterstellt, wie sieht es mit der nächsten Regierung aus, wie sieht es mit
geänderten ökonomischen Rahmenbedingungen aus, wie sieht es in Krisen- und
Kriegsfällen aus? Das Klimaziel wird dann derart unwichtig, uninteressant und
Nebensache, dass mal wieder jede Zielvorgabe verfehlt wird; gewöhnlich tritt
sogar eine weitere Verschlechterung ein. An Begründungen und Entschuldigungen
zur fehlenden Zielerreichung herrscht kein Mangel, Ausreden sind das einzige,
was im Überfluss vorhanden ist.
Die Organisationstheorie, die Psychologie
menschlichen Verhaltens und jegliche Gesetzgebung lehren uns, dass Zielvorgaben,
die freiwillig getroffen werden und – was das Wichtigste ist – deren Einhaltung
nicht durchgesetzt oder gar sanktioniert werden kann, das Papier nicht wert ist,
auf welche man die Vorgaben schreibt. Aber solche Papiere täuschen Aktivität
vor, helfen über die nächste Wahl, helfen Spenden zu akquirieren, helfen die
Gutgläubigen bei Laune und Zuversicht zu halten und helfen am meisten, den Stab
der Unfähigkeit, der Ignoranz und der Vergeblichkeit dieser Komödie an den
Nachfolger unbeschadet zu übergeben.
Aber all die angeführten Punkte, die beliebig noch
ergänzt und erweitert werden können, sind lediglich ein Herumdoktern an
Symptomen. Die Ursache der Symptome, die eigentliche tödliche Krankheit des
Weltkörpers –Auslöser fast aller umweltschädigenden Faktoren! – wird
ausgeblendet, ignoriert, tabuisiert und verschwiegen. Die Kausalität von Ursache
und Wirkung fällt der Ignoranz staatlich kastrierten Denkens anheim. Religiöse
Vorstellungen und Gebräuche frühantiker Wüstenvölker, konzentriert in den
monotheistischen Vorstellungen, vollenden die Lähmung der Vernunft. Es ist das
exponentielle Wachstum der Weltbevölkerung, das für alle Komponenten von
Umweltzerstörung - von der Verkarstung der Landschaften, der Vermüllung und
Vergiftung der Böden und Meere, von der Versiegelung der Landschaften, vom
Rückgang der Artenvielfalt und, und, und … - verantwortlich
ist.
Man mache es sich klar, dass die Erdbevölkerung
jährlich um ca. 80 Millionen Menschen netto anwächst, also täglich um ca.
200.000 Köpfe, die Größenordnung einer aufstrebenden Großstadt! Jeden Tag, Monat
für Monat, Jahr für Jahr!
Man will es nicht hören, will es nicht wissen, dass
dies die Ursache nahezu aller Umweltprobleme ist. Und dann treten
verantwortungslose Politiker - um nicht zu sagen bösartig-dumme Politiker - auf,
nicht nur in Deutschland, sondern weltweit und fordern höhere
Geburtenzahlen.
Hat man sich denn schon mal gefragt, was hinter
einer derartig abstrusen Forderung steckt?
Die Lösung heißt unter anderem: Die einen (z.B. in
Deutschland) wollen ihre falsch konstruierten und ineffektiven Sozialsysteme,
die anderen (z.B. USA) ihr Wirtschaftssystem, das nur bei Wachstum funktioniert
und die dritten (z.B. Türkei) wollen ihre Macht, ihre politische Macht und nicht
zuletzt auch ihren religiösen Einfluss (z.B. Vatikan) erhalten. Motive zu Hauf,
Motive in jedem Land der Erde, Motive der unredlichsten, kurzsichtigsten, der
egoistischsten Art!
Dabei ist der Zusammenhang so einfach. Unsere Erde
ist ein begrenztes System, ein System von dem jedes Lebewesen seine
Lebensressourcen bezieht, ein System, auf dessen Funktionieren das Leben in
seiner Gesamtheit basiert. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man – um
in einem Bilde zu bleiben – in eine Badewanne nicht beliebig viel Wasser
einfüllen kann, dass die Aufnahmefähigkeit, die Tragfähigkeit der Erde begrenzt
ist und es einen Überlaufpunkt gibt? Oder kann jemand mit einem Gemüseanbau im
kleinen Vorgarten seines Einfamilienhauses den Gemüsebedarf aller Bewohner eines
Hochhauses stillen?
Dies ist die Ursache fast aller Probleme, von denen
ein, und wirklich nur ein einziges der Klimawandel ist. Nahezu alle Probleme
wären bei einer Erdbevölkerung von 800 Millionen beherrschbar, zumindest aber
beherrschbarer, als bei einer Erdbevölkerung von demnächst 8 Milliarden
Menschen. Und selbst dann ist ein Ende des Irrsinns noch lange nicht in
Sicht!
Aber es ist die Tragik des Menschen – und an dieser
Tragik gehen die meisten anderen Lebewesen unschuldig durch Menschenschuld mit
zu Grunde – dass er nur das macht und machen will, was ihm heute für seine
unmittelbare Existenz richtig und wichtig zu sein scheint. Vorausschauendes
Denken, antizipatives Denken für Natur, Tierwelt und Menschheit ist ein seltenes
Gut und somit den wenigsten der Spezies homo sapiens
gegeben.
Herzliche Grüße
für pro iure animalis
Dr. Gunter Bleibohm und Harald
Hoos
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