22/06/2018

Die Kolonialwirtschaft im Osten

Frage der Osteuropäer:
Frau Merkel, Sie haben ein Problem,
wir haben ein Problem. 
Gibt es eine Lösung? 




Premier Mateusz Morawiecki braucht Unterstützung für Polens Wirtschaft und sucht sie in Berlin. Doch seine Forderung nach einem echten europäischen Binnenmarkt für den Mittelstand kann Deutschland nicht gefallen.
Polen habe sich nach 1990 für ausländische Investoren komplett geöffnet. Die Folge sei, dass Polens Wirtschaft heute fast vollständig in ausländischer Hand sei. Morawiecki benutzte sogar den Begriff „Kolonisierung“. Polen zahle jährlich rund 25 Milliarden Euro an Dividenden, fünf Prozent des Bruttosozialprodukts, erhalte jährlich aber nur zwischen fünf und sechs Milliarden Euro EU-Zuschüsse. „Das Verhältnis würde ich gerne umkehren.“ Dafür müsse die EU wirkliche Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit gewähren, denn Polens Hauptexportartikel seien derzeit Dienstleistungen.
Merkel sagte, Deutschland wolle „gewisse Standards wahren“, wehrte den polnischen Wunsch also ab.