BfN Pressemitteilung
Bonn, 4. Juni 2018: Die Agrarpolitik der EU ist das
bedeutendste
Steuerungs- und Finanzie-rungsinstrument für den Naturschutz in
der
Agrarlandschaft. Bei ihrer Ausgestaltung müssen daher Ziele zur
Erhaltung
der biologischen Vielfalt und damit verknüpfter
Ökosystemleistun-gen mit
der erforderlichen Priorität und Konsequenz auch
durch entsprechenden
Mitteleinsatz verfolgt werden. Hierzu ist es
erforderlich, auf Wissen und
Erfahrungen mit den bisherigen Instrumenten der
Agrarpolitik
zurückgreifen zu können. Naturschutz in der Agrarlandschaft
die Rolle
der Agrarpolitik ist Thema der aktuellen Schwerpunktausgabe
der
Fachzeitschrift Natur und Landschaft.
Die Schwerpunktausgabe
bietet einen fundierten fachlichen Beitrag zur
Debatte um die EU-Agrarpolitik
ab 2021, die mit der kürzlich erfolgten
Veröffentlichung der
Legislativvorschläge durch die EU-Kommission an
Fahrt aufgenommen hat. Zwar
sollte die EU-Agrarpolitik bereits im Zuge
ihrer letzten Reform stärker als
bisher an Belangen des Natur- und
Umweltschutzes ausgerichtet werden. Wie
Beiträge in Natur und
Landschaft belegen, sind die Auswirkungen der erst
2015 eingeführten
Ökologisierung der EU-Agrarpolitik für die biologische
Vielfalt jedoch
weit weniger positiv als erhofft. Anlässlich der Vorstellung
der
aktuellen Schwerpunkt-ausgabe fordert BfN-Präsidentin Prof. Beate
Jessel
ein grundlegendes Umdenken in der Agrarpolitik: Die EU sollte kein
Geld
mehr in Direktzahlungen stecken, die nach dem Gieß-kannenprinzip
auf
Landwirtschaftsflächen verteilt werden weitgehend unabhängig davon,
wie
naturfreundlich oder -schädlich sie bewirtschaftet
werden.
Autoren der Schwerpunktausgabe unterstreichen zudem die
Notwendigkeit
einer deutlich verbesserten Finanzmittelausstattung für den
Naturschutz.
Dazu im krassen Widerspruch steht der Entwurf der EU-Kommission
zur
Haushaltsplanung ab 2021: Dieser sieht vor, dass von den Kürzungen
im
Agrar-Etat die für den Naturschutz wichtige zweite
Säule
überpropor-tional betroffen sein wird. Sie umfasst
gezielte
Förderprogramme für die nachhaltige und naturschonende
Bewirtschaftung
und die ländliche Entwicklung. Dies wird zu Lasten des
Naturschutzes
gehen und widerspricht auch dem Leitgedanken, Leistungen der
Landwirte
für den Naturschutz stärker zu honorieren und damit attraktiver
zu
machen, ist Prof. Jessel überzeugt.
Die Schwerpunktausgabe von
Natur und Landschaft richtet den Blick auch
in die Zukunft. Mit einem
konkreten Vorschlag zu einer zukunftsfähigen
Agrarpolitik wird aufgezeigt,
wie Agrarförderung und
Landwirtschaftspolitik künftig gestaltet werden
können, um
Gemeinwohl-leistungen der Landwirtschaft im Umwelt- und
Naturschutz zu
sichern. Ein Beitrag beleuchtet vor dem Hintergrund des
dramatischen
Insektenrückgangs die Notwendigkeit, im Rahmen einer
nachhaltigen
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln Biodiversitätsaspekten
stärkere
Beachtung zu schenken.
Ein Gastkommentar plädiert
nachdrücklich dafür, dass Naturschutz,
Landwirtschaft und Wis-senschaft
gemeinsame Ansätze für die künftige
Förderung im Rahmen der Agrarpolitik
erar-beiten. In diesem Sinne äußert
sich auch Beate Jessel: Wir wollen mit
dieser Schwerpunkt-ausgabe
deutlich machen, dass sich eine zukunftsfähige
Agrarpolitik langfristig
auch für die Landwirtschaft auszahlen muss und nur
gemeinsam mit ihr zu
erreichen ist.
Über die
Zeitschrift
Natur und Landschaft ist die älteste Fachzeitschrift für
Naturschutz
und Landschaftspflege im deutschsprachigen Raum, herausgegeben
vom
Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die Monatszeit-schrift richtet sich
an
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Fachbehörden,
Gutachterinnen
und Gutachter, Planungsbüros, Studierende,
Verbandsangehörige,
Politikerinnen und Politiker. Jede Aus-gabe enthält
begutachtete
Original-Aufsätze von Fachautorinnen und -autoren zu aktuellen
Themen aus
Naturschutz und Landschaftspflege. Dazu erscheinen
zahlreiche
Kurzbeiträge und weitere Nachrichten in verschiedenen Rubriken.
Außerdem
gibt es in jedem Jahrgang Schwerpunktausgaben zu Themen von
besonderem
Interesse. Die Zeitschrift erscheint im Verlag W.
Kohlhammer.
Bezug:
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