BfN Pressemitteilung
Bonn/Berlin, 11. Januar 2018: Schaf- und
Ziegenhalter im Südharzer
Zechsteingürtel erhalten vom Bund ab 2018
finanzielle Unterstützung. Das
Gebiet ist das größte und bedeutendste
Gipskarstgebiet Mitteleuropas.
Artenreiche Zwergstrauchheiden,
Orchideen-Buchenwälder und Trockenrasen
sind innerhalb des circa 100
Kilometer langen Gürtels zu finden. Für die
Erhaltung der wertvollen
Kulturlandschaft ist eine passende Beweidung
wichtig. Das Projekt Gipskarst
Südharz - Artenvielfalt erhalten und
erleben im thüringischen Landkreis
Nordhausen läuft von 2018 bis 2023.
Es wird im Rahmen des Bundesprogramms
Biologische Vielfalt vom Bundesamt
für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet
und mit Mitteln des
Bundesumweltministeriums (BMUB)
gefördert.
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks: In den letzten
Jahren hat
sich die Anzahl schaf- und ziegenhaltender Betriebe
deutschlandweit stark
reduziert so auch im Südharz. Allerdings ist ohne die
Schaf- und
Ziegenhalter die Landschaftspflege der wertvollen
Offenlandbiotope
undenkbar. Das Projekt verbindet beide Bereiche: Indem es
eine
nachhaltige extensive Beweidung fördert, trägt es zum Schutz und
Erhalt
dieser einzigartigen Kulturlandschaft bei.
Durch die traditionelle
extensive Beweidung, bei der vergleichsweise
wenig Vieh auf einer großen
Fläche weidet, haben sich im Südharzer
Zechsteingürtel über Jahrhunderte
wertvolle Trocken- und Halbtrockenrasen
sowie Zwergstrauchheiden entwickelt.
Ihr Artenreichtum ist durch die
stetig sinkende Weide- und Mahdnutzung jedoch
gefährdet.
Mit diesem Projekt wollen wir insbesondere auch zu
regionalen
Partnerschaften anregen und diese fördern, sagt BfN-Präsidentin
Prof.
Beate Jessel. Denn nur wenn die unterschiedlichen Akteure vor Ort
eng
zusammenarbeiten und sich gemeinsam für den Erhalt der
biologischen
Vielfalt einsetzen, kann sie langfristig gesichert
werden.
Ein Ziel des Vorhabens ist es, den Rückgang der schafhaltenden
Betriebe
und der Weidetierzahlen zu stoppen. So werden Weidetierhalter bei
der
Vermarktung ihrer Produkte unterstützt, indem regional
vorhandene
Vermarktungsstrukturen genutzt und weiterentwickelt werden.
Darüber
hinaus werden alle an der Weidetierhaltung Interessierten
durch
Informations- und Beratungsangebote unterstützt, um so zur Sicherung
der
Hofnachfolge beizutragen. Die vorgesehenen Standorte werden
durch
gezielte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für eine
Beweidung
vorbereitet.
Auch Maßnahmen zum direkten Artenschutz sind
geplant: So werden zum
Erhalt von Feuersalamander, Gelbbauchunke und
Geburtshelferkröte
beispielsweise neue Laich- und Fortpflanzungsgewässer
angelegt. Mit
gezielten Pflegemaßnahmen sollen in der Region zudem lichte
Wälder und
Wald-Offenland-Übergänge entwickelt werden. Umfassende Angebote
zur
Umweltbildung, Verbesserungen der touristischen Infrastruktur und
eine
breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit begleiten die
Projektarbeit.
Das auf sechs Jahre angelegte Projekt wird vom
Landschaftspflegeverband
Südharz/Kyffhäuser e.V. koordiniert. Das Vorhaben
wird in einem von
insgesamt 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in
Deutschland umgesetzt,
die das BfN als Gebiete mit einer besonders hohen
Dichte und Vielfalt
unterschiedlichen Arten, Populationen und Lebensräumen
identifiziert hat.
Mehr zum
Projekt:
[1]http://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreib
ungen/gipskarst-suedharz-artenvielfalft-erhalten-und-erleben.html
Hintergrund
Die
Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)
wird seit
2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt.
Gefördert
werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich
repräsentative
Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders
beispielhafter Weise
umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei,
den Rückgang der
biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und
mittel- bis langfristig
in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen
dem Schutz und der
nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der
biologischen Vielfalt und
gehen über die rechtlich geforderten Standards
hinaus. Akzeptanzbildende
Maßnahmen der Information und Kommunikation
tragen dazu bei, das
gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische
Vielfalt zu
stärken.
Informationen zum
Bundesprogramm:
[2]www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm
Informationen
zu Hotspots der biologischen
Vielfalt:
[3]https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/foerderschwerpunkte/hots
pots.html
1.
http://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibung
en/gipskarst-suedharz-artenvielfalft-erhalten-und-erleben.html
2. http://www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm
3.
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/foerderschwerpunkte/hotspot
s.html
Diese
Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6260
Hrsg:
Bundesamt für Naturschutz
Referat
Presse/Öffentlichkeitsarbeit
Konstantinstraße 110
53179 Bonn
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