16/12/2017

BfN Pressemitteilung

BfN Pressemitteilung

Bonn/Vilm, 15. Dezember 2017: Wo in deutschen Meeren kommen Schweinswale
vor? Wo waren in den vergangenen Jahren in der Nord- und Ostsee die
meisten Seevögel zu beobachten? Darüber geben seit heute Online-Karten
unter [1]https://www.bfn.de/infothek/karten.html umfassend und öffentlich
Aufschluss. Sie basieren auf Langzeitdatenreihen, die im Auftrag des
Bundesamts für Naturschutz (BfN) von zwei Forschungsinstituten erhoben
wurden. Die Karten zeigen, wo Meeressäugetiere und 22 verschiedene
Seevogel-Arten in den Jahren 2001 bis 2015 bzw. 2016 gesichtet wurden.
Die zugrundeliegenden Daten können zudem als standardisierte Geodienste
in Geoinformationssystemen genutzt und mit anderen Daten kombiniert
werden.
„Wir freuen uns, dass wir diese über 15 Jahre gesammelten Datenreihen nun
der Öffentlichkeit digital zugänglich machen können. Gleichzeitig hoffen
wir, dass diese wichtigen Ergebnisse zur Verbreitung geschützter
Tierarten anderen Forschungsprojekten zugutekommen“, sagt Prof. Beate
Jessel, Präsidentin des BfN.
Vor den Küsten von Nord- und Ostsee müssen die Interessen
unterschiedlicher Nutzer fortwährend mit den Naturschutzaufgaben, wie dem
Erhalt der marinen Arten- und Lebensraumvielfalt in Einklang gebracht
werden. Grundlage dafür liefern die Langzeit-Datenreihen, die im Auftrag
des BfN, Abteilung Meeresnaturschutz, für die Zeit ab 2001 zur
Verbreitung von Schweinswalen und Seevögeln erhoben wurden. Die Daten zur
Verbreitung der Schweinswale, die Sichtung von Walkälbern und die
Sichtung anderer Meeressäuger werden nun erstmals auch in einfacher Form
für genaue räumliche Analysen angeboten. Die Datengrundlage dafür liefern
bei den Schweinswalen insgesamt circa 800.000 Beobachtungspunkte, die
29.000 Sichtungen enthalten. Für die 22 verschiedenen Arten der Seevögel
wurden mehr als 1,4 Mio. Beobachtungspunkte mit über 61.000 Sichtungen
ausgewertet. Auch manche Einflüsse des Menschen werden beim Monitoring
mit erfasst. Haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Schiffsverkehr, Fischerei und weitere menschliche Aktivitäten sowie
Netzreste und Öl- oder Müllverschmutzungen beobachtet, so wurden diese
ebenfalls aufgenommen und in die Karten eingetragen. Die Datenreihen
wurden im Auftrag des BfN vom Forschungs- und Technologiezentrum
Westküste der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und dem Institut
für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover erhoben.
Das besondere an den thematisch gegliederten Karten bzw.
Kartenanwendungen: Sie sind sowohl von interessierten Laien als auch von
Fachleuten anwenderfreundlich und leicht verständlich nutzbar. Die nun
vorgestellten Anwendungen werden künftig regelmäßig durch neu erhobene
Daten im Rahmen des Wirbeltiermonitorings des BfN ergänzt. In den
kommenden Monaten sollen weiterhin auch Bestandstrends sowie Daten aus
dem akustischen Schweinswalmonitoring dargestellt werden. Präsentationen
zu Biotopen und Bodenlebewesen sollen ebenfalls 2018 folgen.

Weiterführende Informationen:
Internationale Abkommen und Richtlinien verpflichten Deutschland zum
Monitoring geschützter mariner Arten und Lebensräume. Das Bundesamt für
Naturschutz koordiniert das Monitoring in der Ausschließlichen
Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Im Monitoring der Wirbeltiere
werden insbesondere die Verbreitung, das Vorkommen und mögliche
Bestandsveränderungen von Schweinswalen sowie verschiedenen Seevogelarten
untersucht.

Weiterführende Informationen des BfN zum marinen Monitoring der
Wirbeltiere:
[2]https://www.bfn.de/themen/meeresnaturschutz/marines-monitoring.html
[3]https://www.bfn.de/themen/meeresnaturschutz/marines-monitoring/wirbeltiere
.html



1. http://https://www.bfn.de/infothek/karten.html
2. http://https://www.bfn.de/themen/meeresnaturschutz/marines-monitoring.html
3.
http://https://www.bfn.de/themen/meeresnaturschutz/marines-monitoring/wirbelt
iere.html


Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6232


Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit
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