BfN Pressemitteilung
Berlin, 23. Juni 2017: Eine komplett erneuerbare
Energieversorgung in
Deutschland ist im Einklang mit der Natur möglich. Damit
das gelingt,
müssen fünf Leitlinien beachtet werden, die
Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks heute in Berlin vorgestellt hat. Zu
den zentralen
Elementen gehören ambitionierte Effizienzmaßnahmen und ein
stärkerer
Ausbau gebäudenaher Anlagen wie Solarmodulen auf Dächern und
Fassaden
oder Wärmepumpen.
Hendricks: "Ohne eine weltweite
Energiewende können wir die biologische
Vielfalt nicht erhalten. Aber auch
die Energiewende ist nur dann wirklich
nachhaltig, wenn sie im Einklang mit
der Natur gelingt. Entscheidend für
eine naturverträgliche Energiewende ist,
dass wir sparsamer mit Energie
umgehen, auch wenn sie in Zukunft 100 Prozent
erneuerbar ist. Denn wir
haben zwar unbegrenzt Wind und Sonne, aber die
naturverträglichen
Möglichkeiten, die Anlagen aufzustellen, bleiben begrenzt.
Außerdem
sollten wir beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien verstärkt
die
Gebäude nutzen und Solarenergie vor allem auf Dächern und
Fassaden
gewinnen."
Weitere Elemente eines naturverträglichen Ausbaus
sind ein schonender und
standortoptimierter Ausbau der Windenergie an Land
und See, die Gewinnung
von Biomasse aus Rest- und Abfallstoffen sowie eine
naturverträgliche
Nutzung der Wasserkraft. Diese Leitlinien werden auch
bisher schon
zunehmend bei der Energiewende berücksichtigt, müssen aber für
die
weitere Entwicklung hin zu einer komplett erneuerbaren
Energieversorgung
in den nächsten Jahrzehnten noch stärker verankert werden.
Die fünf
Leitlinien wurden hergeleitet aus den Forschungsarbeiten des
Bundesamtes
für Naturschutz zum Thema "Naturschutz und Erneuerbare
Energien".
Diskutiert wird der Forschungsstand heute auf einer Tagung
im
Bundesumweltministerium in Berlin zur "Naturverträglichen
Energiewende
2050".
BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Eine
naturverträgliche Energieversorgung
2050 ist möglich. erfordert allerdings
große Kraftanstrengungen. Mit den
Weichenstellungen für 2050 muss daher schon
heute begonnen werden. Dabei
brauchen wir nicht nur ein "Mehr" an
übergreifender, auch über
Verwaltungs- und Ländergrenzen ansetzender
Steuerung. Wichtig ist auch,
einen gesellschaftlichen und politischen
Diskussionsprozess über die
naturverträgliche Ausgestaltung der Energiewende
in Gang zu setzen. Damit
ein naturverträglicher Klimaschutzes gelingt, wollen
wir, unsere
Forschung in diesem Bereich fortsetzen und konkrete
Vorschläge
erarbeiten."
Bei der heutigen Tagung werden auch erste
Ergebnisse einer Studie
diskutiert, die derzeit im Auftrag von BMUB und BfN
erarbeitet wird. Die
Studienautoren am Institut für Umweltplanung der
Universität Hannover
zeigen darin, unter welchen Bedingungen eine
naturverträgliche
erneuerbare Energieversorgung 2050 möglich ist. Dabei wird
mit
rückblickenden Szenarien ausgehend vom Jahr 2050 gearbeitet, die
mit
großen Unsicherheiten behaftet sind und keinesfalls Prognosen
darstellen.
Sie können aber dazu dienen, möglichst
naturverträgliche
Handlungsoptionen zur Vollendung der Energiewende
aufzuzeigen.
Die "Fünf Punkte für eine naturverträgliche Energiewende"
von BMUB und
BfN finden Sie unter www.bmub.bund.de/N54259.
Die
Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts am IUP Hannover finden Sie
unter https://www.natur-und-erneuerbare.de/aktuelles/
Diese
Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/0401_pm.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6105
Hrsg:
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