BfN Pressemitteilung
Berlin/Bonn, 29. April 2016: Im
Naturschutzgroßprojekt "Grünes Band
Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal"
hat die Umsetzung begonnen. Das
Vorhaben umfasst einen 127 Kilometer langen
Abschnitt des Grünen Bandes
an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen
Bayern und Thüringen.
Ziel des Projektes ist es, dieses Gebiet in seiner
Vielfalt zu erhalten
und zugleich einen länderübergreifenden Biotopverbund zu
verwirklichen.
Der Bund fördert das Projekt mit rund 6,9 Millionen
Euro.
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium,
Florian
Pronold, und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof.
Beate
Jessel, übergeben heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze
bei
Eisfeld den Förderbescheid an den für das
Naturschutzgroßprojekt
gebildeten Zweckverband. Das bis 2026 genehmigte
Vorhaben umfasst ein
Fördervolumen von rund neun Millionen Euro. Der Bund
beteiligt sich mit
75 Prozent, die Länder Bayern und Thüringen zusammen mit
15 Prozent und
der aus vier Landkreisen bestehende Zweckverband als
Projektträger
zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und
dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) mit zehn Prozent an
den
Ausgaben.
Staatssekretär Florian Pronold sagte anlässlich der
Auftaktveranstaltung:
"Das Grüne Band ist ein Biotopverbund von nationaler
Bedeutung. In Folge
jahrzehntelanger Abgeschiedenheit hat es sich zu einem
zusammenhängenden
System wertvoller Lebensräume entwickelt, die es zu
erhalten und zu
sichern gilt. Den vier Landkreisen Coburg, Kronach,
Hildburghausen und
Sonneberg gilt Dank und Anerkennung, dass sie sich dieser
ehrgeizigen
Aufgabe gestellt und die Trägerschaft für dieses Projekt
übernommen
haben."
BfN-Präsidentin Beate Jessel erläuterte: "Das
Naturschutzgroßvorhaben ist
ein Leuchtturmprojekt zum Erhalt der biologischen
Vielfalt und hat eine
herausragende Bedeutung für die Bewahrung und
Entwicklung dieses Teils
des nationalen Naturerbes. Ziel des Projektes ist
es, das Grüne Band
dauerhaft in seiner Lebensraum- und Strukturvielfalt zu
erhalten und zu
entwickeln. Die naturnahen Wälder, die Trockenrasen, das
artenreiche
Grünland, die Heiden und Moore sowie die naturnahen Fließgewässer
des
Fördergebietes sind von nationaler Bedeutung für den
Naturschutz."
Das Fördergebiet erstreckt sich vom Rodachtal im Westen bis
zum
Steinachtal im Osten und schließt den Muschelkalkzug der Langen
Berge
ein. Mit Unterstützung der Länder und des Bundes setzt sich
der
Zweckverband dafür ein, dieses Gebiet als Lebensraum vieler
bedrohter
Tier- und Pflanzenarten wie Bechstein- und Mopsfledermaus,
Wildkatze,
Bekassine und Braunkelchen zu bewahren. Zu den hier
vorkommenden
gefährdeten Pflanzenarten zählen unter anderem das
Sommer-Adonisröschen
und die Trollblume. In den naturnahen Fließgewässern
kommen der stark
gefährdete Edelkrebs und die seltene Bachmuschel
vor.
Das Naturschutzgroßprojekt "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge
-
Steinachtal" hat nicht nur eine große Bedeutung als Rückzugsraum
für
viele gefährdete Tiere und Pflanzen, sondern leistet auch einen
wichtigen
Beitrag für den Erhalt des Grünen Bandes als lebendiges Mahnmal für
die
ehemalige Teilung Deutschlands. Insgesamt umfasst das Fördergebiet
fast
zehn Prozent des gesamten innerdeutschen Grünen Bandes, das sich
entlang
des einstigen Eisernen Vorhangs, als einzigartiger
ökologischer
Lebensraumverbund entwickelte.
Hintergrund: Das "Grüne
Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal"
gehört zu bislang 77 Vorhaben,
die der Bund im Rahmen des Programms
"chance.natur - Bundesförderung
Naturschutz" gefördert hat. Die
Bundesförderung besteht seit 1979. Seitdem
wurden mehr als 450 Millionen
Euro an Bundesmitteln für die Sicherung und
Entwicklung bundesweit
bedeutsamer Landschaftsausschnitte mit einer
Gesamtfläche von rund 3.700
Quadratkilometern bereitgestellt.
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