H5N8 im Cloppenburger Raum – das große Keulen und das Versagen des FLI
17.12.2014:
Seit dem 16. Dezember 2014 steht fest: Das Vogelgrippe-Virus H5N8 ist
auch in Niedersachsen angekommen, genauer, in der Geflügelhochburg im
Raum Cloppenburg. Es wird erwartet, dass dort wegen H5N8 130.000 Puten
und Hühner getötet werden müssen. Das Tötungskommando hat viel zu tun.
Die Vögel werden mit Kohlendioxid vergast und erleiden einen
schmerzhaften Tod. Die Geflügelhalter werden durch die niedersächsische
Tierseuchenkasse für den Verlust finanziell entschädigt.
Der eigentliche Skandal beim Auftreten von H5N8 im Raum Cloppenburg ist weniger die Tötung infizierter Geflügelbestände, sondern vor allem das Versagen des Friedrich-Loeffler-Instituts. Dieses Institut hat am 25. November 2014 in seiner „Bewertung des Risikos zur neuerlichen Einschleppung sowie zum Auftreten von hochpathogenem aviärem Influenzavirus in Hausgeflügelbeständen“ geschrieben, dass von der „legalen Einfuhr aus Drittländern“ und dem „innergemeinschaftlichem Verbringen“ ein nur „vernachlässigbares“ Risiko ausgehe, von den „Wildvögeln“ dagegen ein „hohes“ Risiko. Diese „Bewertung“ hat das FLI am 16. Dezember 2014 wiederholt. Sie steht im krassen Widerspruch zur Maßnahme, dass jetzt alle Betriebe auf H5N8 untersucht werden sollen, mit denen der zuerst betroffene Geflügelhof in der Gemeinde Barßel (bei Cloppenburg) geschäftliche Kontakte unterhielt.
Diese Maßnahme kann doch nur bedeuten, dass vom „innergemeinschaftlichem Verbringen“ doch ein hohes und nicht ein „vernachlässigbares“ Risiko ausgeht. Schon bei H5N1 ergaben intensive Nachforschungen von Nichtregierungsorganisationen, dass die Geflügelindustrie hochpathogene Vogelgrippe-Viren unfreiwillig züchtet und unfreiwillig innerhalb von Kontinenten und von Kontinent zu Kontinent verbreitet. Das FLI ignoriert alle diese Erkenntnisse und macht sich keine Mühe, Hypothesen zu widerlegen, die den eigenen widersprechen. Auf diese Weise beweist das FLI, dass es sich unwissenschaftlich verhält und deswegen als unglaubwürdig gelten muss.
Das FLI kann seine Glaubwürdigkeit nur zurückgewinnen, wenn es wissenschaftlich transparent arbeitet und mit seiner Wildvogelhypothese zur Verbreitung von H5N8 nicht mehr die schwächste aller Hypothesen zur härtesten Grundlage für Maßnahmen allein gegen Freilandhalter von Geflügel empfiehlt. Nach Dutzenden Erkenntnissen geht von Wildvögeln und vom Freilandgeflügel keine H5N1- oder H5N8-Gefahr für die Geflügelindustrie aus. Die Gefahr geht von der Geflügelindustrie selbst aus und natürlich auch vom FLI mit seiner unwissenschaftlichen „Bewertung“ des Risikos zur Ausbreitung von H5N8.
Sievert Lorenzen
Der eigentliche Skandal beim Auftreten von H5N8 im Raum Cloppenburg ist weniger die Tötung infizierter Geflügelbestände, sondern vor allem das Versagen des Friedrich-Loeffler-Instituts. Dieses Institut hat am 25. November 2014 in seiner „Bewertung des Risikos zur neuerlichen Einschleppung sowie zum Auftreten von hochpathogenem aviärem Influenzavirus in Hausgeflügelbeständen“ geschrieben, dass von der „legalen Einfuhr aus Drittländern“ und dem „innergemeinschaftlichem Verbringen“ ein nur „vernachlässigbares“ Risiko ausgehe, von den „Wildvögeln“ dagegen ein „hohes“ Risiko. Diese „Bewertung“ hat das FLI am 16. Dezember 2014 wiederholt. Sie steht im krassen Widerspruch zur Maßnahme, dass jetzt alle Betriebe auf H5N8 untersucht werden sollen, mit denen der zuerst betroffene Geflügelhof in der Gemeinde Barßel (bei Cloppenburg) geschäftliche Kontakte unterhielt.
Diese Maßnahme kann doch nur bedeuten, dass vom „innergemeinschaftlichem Verbringen“ doch ein hohes und nicht ein „vernachlässigbares“ Risiko ausgeht. Schon bei H5N1 ergaben intensive Nachforschungen von Nichtregierungsorganisationen, dass die Geflügelindustrie hochpathogene Vogelgrippe-Viren unfreiwillig züchtet und unfreiwillig innerhalb von Kontinenten und von Kontinent zu Kontinent verbreitet. Das FLI ignoriert alle diese Erkenntnisse und macht sich keine Mühe, Hypothesen zu widerlegen, die den eigenen widersprechen. Auf diese Weise beweist das FLI, dass es sich unwissenschaftlich verhält und deswegen als unglaubwürdig gelten muss.
Das FLI kann seine Glaubwürdigkeit nur zurückgewinnen, wenn es wissenschaftlich transparent arbeitet und mit seiner Wildvogelhypothese zur Verbreitung von H5N8 nicht mehr die schwächste aller Hypothesen zur härtesten Grundlage für Maßnahmen allein gegen Freilandhalter von Geflügel empfiehlt. Nach Dutzenden Erkenntnissen geht von Wildvögeln und vom Freilandgeflügel keine H5N1- oder H5N8-Gefahr für die Geflügelindustrie aus. Die Gefahr geht von der Geflügelindustrie selbst aus und natürlich auch vom FLI mit seiner unwissenschaftlichen „Bewertung“ des Risikos zur Ausbreitung von H5N8.
Sievert Lorenzen