20/01/2014

Wir haben es satt

Süddeutsche.de
18. Januar 2014 17:38
Demo zur Grünen Woche
Gegen Chlorhühnchen und Hormonfleisch
Der Weg zum Kanzleramt ist plakatiert mit Parolen wie dieser: "Wir lassen und nicht plattmachen. Zukunft braucht Vielfalt"
(Foto: dpa)
"Wir haben es satt": 30.000 Menschen haben in Berlin gegen die Landwirtschaftspolitik der Regierung protestiert. Anlässlich der Grünen Woche fordern sie ein Umdenken beim Tier- und Klimaschutz.
In Begleitung von Treckern und Schweinen haben etwa 30.000 Menschen in Berlin gegen Massentierhaltung und gentechnisch veränderte Landwirtschaftsprodukte demonstriert. Unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" führten nach Angaben der Veranstalter "hunderte Bauern und 70 Trecker" die Menge vom Potsdamer Platz zum Kanzleramt, um gegen die Landwirtschaftspolitik der Regierung zu protestieren. Anlass für die Demonstration war die derzeit in Berlin stattfindende Grüne Woche.
Die Demonstranten fordern einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Statt weiterhin "Klientelpolitik für die Agrarindustrie" zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für eine "tiergerechte und ökologische Agrarwende" einsetzen.
"Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, lässt die Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von Verbrauchern, Tieren und Umwelt", sagte Jochen Fritz vom Bündnis "Wir haben es satt". Er kritisierte eine mögliche Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa und forderte "eine Landwirtschaftspolitik, die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."
Kritik am Freihandelsabkommen
Neben Tierwohl und Gentechnik rückten die mehr als 100 Unterstützerorganisationen vor allem das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA in den Blickpunkt. Das Abkommen schade Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen. "Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab", sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund). Stattdessen sollten die bäuerlichen Betriebe in Deutschland gefördert werden.
Der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, sagte, die Zukunft der Landwirte hänge davon ab, ob sie weiterhin gentechnikfrei produzieren könnten. Es sei entscheidend, dass die Bundesregierung in Brüssel mit einem klaren Nein gegen die Zulassung der Gentech-Maissorte 1507 stimme.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder forderte ein neues Denken und Handeln bei der Tierhaltung. "Immer größere Bestände mit immer mehr manipulierten Hochleistungstieren" seien ein Irrweg.
Am Funkturm befestigten Kritiker der Grünen Woche am Samstag in großer Höhe ein Transparent. Darauf stand nach Angaben einer Sprecherin: "Bloß nicht genau hinsehen". Darunter war das Symbol der drei Affen zu sehen, die nicht hören, nicht sehen und nicht sprechen. Die Gruppe "Grüne Woche demaskieren" wurde erst kürzlich von Tier- und Umweltschützern gegründet.
Die Landwirtschaftsschau Grüne Woche zeigt in den Berliner Messehallen landwirtschaftliche Erzeugnisse aus aller Welt. Sie geht am kommenden Sonntag zu Ende. Die Zahl der Aussteller ist mit etwa 1700 so hoch wie seit 15 Jahren nicht. Außerdem haben sich 70 Länder beteiligt - so viele wie noch nie seit der ersten Grünen Woche im Jahr 1926.


Lokalkompass.de
18.1.2014
30000 Menschen fordern: Stoppt Agrarindustrie!
(Foto: „Die Auslöser, Berlin“)

(Foto: „Die Auslöser, Berlin“)
Die wachsende „Wir haben es satt!“-Bewegung demonstrierte für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft und gutes Essen
Angeführt von hunderten Bäuerinnen und Bauern und 70 Traktoren zogen am 18.1.2014 über 30000 Menschen vor das Kanzleramt in Berlin. Die DemonstrantInnen forderten einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Statt weiterhin „Klientelpolitik für die Agrarindustrie“ zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für eine soziale, tiergerechte und ökologische Agrarwende einsetzen. SARIA in Marl gehört zur Agraindustrie mit ihrer Verwertung von Schlachtabfällen.
Die Große Koalition fährt die Agrarpolitik an die Wand! Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, wer auf Export und Freihandel setzt und dann auch noch darüber nachdenkt, Gentech-Pflanzen auf Europas Äckern zuzulassen, der lässt die Bäuerinnen und Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von VerbraucherInnen, Tieren und Umwelt“, sagt Jochen Fritz vom „Wir haben es satt!“-Bündnis. „Wir erwarten von der neuen Bundesregierung eine Landwirtschaftspolitik, die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft.“
Die Veranstalter kritisierten besonders das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP).
„Hinter verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein Freihandelsabkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen schadet. Die große Mehrheit der Menschen will keine Chlorhühnchen, kein Hormonfleisch und keine Gentechnik durch die Hintertüre“, sagte Fritz. Genau das drohe aber, wenn das geplante Freihandelsabkommen abgeschlossen wird.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte das „
Wir haben es satt!“-Bündnis aus über 100 Organisationen, darunter Bäuerinnen und Bauern, ImkerInnen, Natur-, Tier- und VerbraucherschützerInnen, Entwicklungsorganisationen und Erwerbsloseninitiativen.
Informationen:
Die Demo-Forderungen beruhten auf den Fakten des Weltagrarberichts, in dem 400 internationale WissenschaftlerInnen eine Neuausrichtung der Landwirtschaft fordern: www.weltagrarbericht.de
Statements:
Hubert Weiger, Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„2014 ist ein entscheidendes Jahr. Es kommt darauf an, das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU zu stoppen. Dieses Abkommen gefährdet uns, unsere Kinder, die Tiere und die Umwelt. Das dürfen wir nicht zulassen. Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab! Stattdessen brauchen wir eine Landwirtschaft, in der bäuerliche Betriebe gefördert werden statt Massentierhaltung und Export. Agrarminister Friedrich muss sich dafür einsetzen, dass mehr Geld in tiergerechte Haltungsformen fließt und dass Gentechnik und Pestizide nicht in unsere Lebensmittel gelangen.“
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: "Immer größere Bestände in immer intensiveren Haltungen mit immer mehr manipulierten Hochleistungstieren sind ein Irrweg. Wir brauchen ein neues Denken und Handeln in der Agrarpolitik."Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Die Menschen wollen keine Gentechnik auf Äckern und Tellern. Die Zukunft aller Landwirte in Deutschland hängt daher davon ab, ob sie weiterhin gentechnikfrei produzieren können. Es ist deshalb entscheidend, dass die Bundesregierung in Brüssel mit einem klaren Nein gegen die Zulassung des Gentech-Maises „1507“ stimmt.“Kerstin Lanje, Referentin für Welthandel und Ernährung bei MISEREOR: „Milchpulver, Hühnchenreste und Schweinefleisch, die in Massen von Deutschland und der EU exportiert werden sind so billig, dass Bauern in Afrika damit nicht konkurrieren können. Auch unsere Soja-Importe als Futtermittel für die massenhafte Fleischproduktion gehen auf Kosten der Armen in den Herkunftsländern. Riesige Flächen von wertvollem Ackerland werden für die Sojaproduktion genutzt, die dann für den Anbau von Lebensmitteln fehlen. Menschen werden von ihrem Land vertrieben. Pestizide für die anfälligen Monokulturen vergiften Menschen, Tiere und die Umwelt.“Carlo Petrini, Präsident von Slow Food International: „Die bäuerliche Landwirtschaft ist nicht modernitätsfern, arm oder unterentwickelt. Es ist ein nachhaltiges landwirtschaftliches Modell, das natürliche und menschliche Ressourcen respektvoll nutzt und so soziale und Ernährungssicherheit weltweit garantiert. Dafür steht das diesjährige Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe und dafür stehen wir heute in Berlin!“Eckehard Niemann, Sprecher des Netzwerks Bauernhöfe statt Agrarfabriken: „Das Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken fordert von der Bundesregierung das vollständige Verbot neuer Megaställe sowie Gesetze für eine artgerechte, flächenverbundene Tierhaltung ohne Antibiotika-Abhängigkeit, mit Auslauf und Stroh, in bäuerlich-mittelständischen Strukturen und lebendigen ländlichen Regionen – also: Klasse statt Masse zu fairen Erzeugerpreisen!“






TAGESSCHAU
Video
Berlin: Mehrere zehntausend Menschen demonstrieren für Kurswechsel in Agrarpolitik
18.01.2014 20:10 Uhr
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www.buerger-massen.de/



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RP Online
18. Januar 2014 | 16.19 Uhr
Protest gegen Agrarpolitik in Berlin
Demo mit 70 Treckern und 30.000 Menschen


Berlin. Rund 30.000 Menschen haben am Samstag in Berlin gegen Massentierhaltung und gentechnisch veränderte Landwirtschaftsprodukte demonstriert.
Unter dem Motto "Wir haben es satt" führten nach Angaben der Veranstalter "hunderte Bauern und 70 Trecker" die Menge vom Potsdamer Platz zum Kanzleramt, um gegen die Landwirtschaftspolitik der Regierung zu protestieren. Anlass für die Demonstration war die derzeit in Berlin stattfindende Grüne Woche.
Die Demonstranten forderten einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Statt weiterhin "Klientelpolitik für die Agrarindustrie" zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für eine "tiergerechte und ökologische Agrarwende" einsetzen.
"Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, lässt die Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von Verbrauchern, Tieren und Umwelt", erklärte Jochen Fritz vom Bündnis "Wir haben es satt". Er kritisierte eine mögliche Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa und forderte "eine Landwirtschaftspolitik, die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."
Neben Tierwohl und Gentechnik rückten die mehr als 100 Unterstützerorganisationen vor allem das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA in den Blickpunkt. Das Abkommen schade Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen. "Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab", erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund). Stattdessen sollten die bäuerlichen Betriebe in Deutschland gefördert werden.
Der Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, erklärte, die Zukunft der Landwirte hänge davon ab, ob sie weiterhin gentechnikfrei produzieren könnten. Es sei entscheidend, dass die Bundesregierung in Brüssel mit einem klaren Nein gegen die Zulassung der Gentech-Maissorte "1507" stimme.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder forderte ein neues Denken und Handeln bei der Tierhaltung. "Immer größere Bestände mit immer mehr manipulierten Hochleistungstieren" seien ein Irrweg.
Am Funkturm befestigten Kritiker der Grünen Woche am Samstag in großer Höhe ein Transparent. Darauf stand nach Angaben einer Sprecherin: "Bloß nicht genau hinsehen". Darunter war das Symbol der drei Affen zu sehen, die nicht hören, nicht sehen und nicht sprechen. Die Gruppe "Grüne Woche demaskieren" wurde erst kürzlich von Tier- und Umweltschützern gegründet.
Die Proteste fanden aus Anlass der Landwirtschaftsschau Grüne Woche statt, die zurzeit in den Berliner Messehallen landwirtschaftliche Erzeugnisse aus aller Welt zeigt. Sie dauert noch bis zum kommenden Sonntag. Mit rund 1700 Ausstellern aus 70 Ländern verzeichnet sie nach Angaben der Messe Berlin in diesem Jahr die höchste Länderbeteiligung seit der ersten Grünen Woche 1926. Die Ausstellerzahl ist die höchste seit 15 Jahren.
mec/wes AFP


Berliner Zeitung
Grüne Woche Mit dem Trecker nach Berlin
Von Frauke Hinrichsen
300 Kilometer bis Berlin, acht Stunden unterwegs: Franz-Ludwig Tober, Joachim Maunz und Marvin Düwert.
Foto: Berliner Zeitung/Frauke Hinrichsen
Mit einer Demo am Potsdamer Platz, protestieren Bauern gegen die industrielle Landwirtschaft. Zum vierten Mal findet zum Auftakt der Grünen Woche die „Wir haben es satt“-Demonstration statt.
Gelegentlich zuckt die Tachonadel noch ein winziges Stück nach oben, fällt dann wieder zurück und beruhigt sich. „41 Kilometer pro Stunde ist das absolute Maximum“, sagt Franz-Ludwig Tober. Er drückt aufs Gaspedal und lacht, „ist doch gemütlich, und man sieht schön viel von der Landschaft, wenn es nicht gerade so neblig wäre.“ Dicke Frühnebelschwaden hängen über den Stoppelfeldern, eine dünne Schneeschicht verdeckt den Boden. Der 21-Jährige bremst, lenkt den Trecker rechts neben die Straße, um einem Sattelschlepper im Gegenverkehr Platz zu machen. Dann fährt er weiter.
Tober hat es sich bequem gemacht in der Kabine, gerade ist er in Berghof im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern aufgebrochen. Er ist auf dem Weg nach Berlin, das sind etwa 300 Kilometer. Zu dritt fahren sie zur Demonstration, Tober folgt dem Trecker eines Nachbarn, der wiederum einen Trecker auf einem Anhänger hinter sich herschleppt.
Hohe Pacht für Biohof
Zum vierten Mal findet zum Auftakt der Grünen Woche die „Wir haben es satt“-Demonstration gegen die industrielle Landwirtschaft statt. Zum zweiten Mal fährt Tober den langen Weg, um mit dem Trecker dabei zu sein. „Bei der Grünen Woche geht es doch um groß, größer, am größten. Es muss mehr für kleine Höfe getan werden.“ 200 Mutterschafe haben sein Vater und er auf ihrem Biohof in Berghof zwanzig Kilometer südlich von Stralsund. 120 Hektar Land gehören dazu, sie bauen Getreide an und Kleegras für die Schafe. „Für die kleinen Biohöfe sind die Pachtpreise ein Riesenproblem. Ein Hektar guter Ackerboden kostet 500 bis 700 Euro Pacht pro Jahr, im Verkauf von der Bodenvermögensverwertungsgesellschaft, kurz BVVG, 22 000 Euro.“ Das könnten sich nur die größeren Betriebe unter Einsatz von Düngemitteln und bei häufigen Ernten leisten. Tober findet es wichtig, dass die Landwirte schon im vergangenen Jahr durch die Demonstrationen bei den Eröffnungsreden der Politiker Präsenz gezeigt haben.
Seit er zwölf ist, fährt Tober Trecker. Der rund achtstündige Trecker-Marathon macht ihm nichts aus, die Vorderachsen sind gefedert, die Kabine ist warm, Tober hat sich dort eine kleine Stereoanlage eingebaut. „Die Trecker sind schön bequem geworden.“
Die kleine Kolonne kommt auf den schlechten Straßen oft nur langsam voran. Auf einem anderen Trecker sitzt Marvin Düwert (27) am Steuer. Er arbeitet auf dem kleinen Demeter-Hof „Alter Pfarrhof Elmenhorst“ und fährt zum dritten Mal zur Demo. Auch er kritisiert hohe Pachten und Bodenpreise, die kleine Höfe in den Ruin treiben. „170 Hektar hat der Hof, auf dem ich arbeite, er ernährt fünf Familien. Soziale Kompetenz müsste bei der Bemessung der Subventionen auch eine Rolle spielen.“
Neben Düwert sitzt Joachim Maunz, sein Trecker wird auf dem Anhänger nach Berlin transportiert. Maunz hat vor fünf Jahren in Wolfsdorf seinen Biohof gegründet. Zusammen mit seiner Frau baut er Gemüse und Obst an, betreibt eine kleine Imkerei und vermietet Zimmer. Ihn treibt vor allem die Empörung über das transatlantische Freihandelsabkommen nach Berlin. „Dadurch kommt nicht nur die Gentechnik durch die Hintertür zurück, sondern die Staaten werden entmachtet“, sagt der 48-Jährige.
Der Nebel hat sich verzogen, die drei Männer haben die Bundesstraße 96 erreicht. Hier können sie aufs Gaspedal drücken. In Berlin wird das Fahren anstrengender. „Dort fahren einige Leute ganz schön krass“, sagt Franz-Ludwig Tober. Hauptsache, ruhig bleiben, ist sein Motto. Trotzdem sei die Fahrt ein bisschen wie Urlaub, „aber mit einem vernünftigen und wichtigen Hintergrund“. Bei der Demo am Sonnabend um 11 Uhr am Potsdamer Platz wird Tober seinen Vater treffen – er kommt mit der Bahn.


ZDF heute.de

18.1.2014
"Wir haben es satt!"-Demonstration
"Agrarindustrie trägt zu Hunger auf der Welt bei"









Kurzmeldung
  • Berlin: Tausende demonstrieren für eine Agrarwende 18:23 Uhr
    Mehrere tausend Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet haben bei einer Großdemonstration in Berlin für eine Agrarwende protestiert. Ein Bündnis aus über 50 Umwelt-, Verbraucherschutz- und Entwicklungsorganisationen sowie Bürgerinitiativen und Landwirtschaftsverbänden hatte zu dem Protest aufgerufen. Die Teilnehmer forderten ein weltweites Recht auf Nahrung, gesundes und bezahlbares Essen für alle Menschen, faire Preise sowie artgerechte Tierhaltung. Anlass der Großdemo ist die derzeit in Berlin stattfindende Internationale Grüne Woche.
Gegen "agrarindustrielle Massenproduktion" demonstriert heute ein großes Aktionsbündnis in Berlin - nicht weit entfernt von der Grünen Woche. Im heute.de-Interview erklärt der Bauernführer Rudolf Bühler die Ziele der Aktion und warum er Kanzlerin Merkel mit seiner Schweineherde besucht hat. 
heute.de: " Wir haben es satt!", unter diesem Motto hat ein Aktionsbündnis zu einer Großdemonstration in Berlin aufgerufen. Was ist aus Ihrer Sicht so schlimm an der Agrarindustrie?
Rudolf Bühler: Mit Agrarindustrie meinen wir Riesenbetriebe, die mehrere Tausend Hektar bewirtschaften. Wir reden auch über die Verflechtungen von Agrarchemiekonzernen, von Landraub in Entwicklungsländern und von Sozialdumping nicht nur in Deutschland, sondern international. Die Agrarindustrie, die von der Bundesregierung seit Jahren gefördert wird, geht in die falsche Richtung. Wir brauchen dagegen eine bäuerliche, ökologisch gesunde Landwirtschaft, die de facto viel effizienter ist als die Agrarindustrie, die weder ressourceneffizient ist noch sozial verträglich.
Zur Person
Rudolf Bühler gilt als moderner Traditionalist und "Bauernführer". Der 61-jährige Biobauer und Agrar-Ingenieur ist Gründer und Chef der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall ( Besh), die derzeit 1.460 Mitglieder umfasst. 1997 initiierte Bühler auch die Gründung des "Verbands für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft" (Ecoland). Bühler arbeitete als landwirtschaftlicher Entwicklungshelfer in Afrika und Asien. Er unterhält neben seinem Öko-Bauernhof in Wolpertshausen mehrere internationale Hilfsprojekte, unter anderem in Serbien und Rumänien sowie für indigene Völker in Indien.
heute.de: Wie begründen Sie diese Vorwürfe?
Bühler: Die Agrarindustrie nutzt zum Beispiel eine Fülle von Pestiziden und die gehen ins Grundwasser oder schädigen die Gesundheit der Bevölkerung. Aber das fließt überhaupt nicht in die Kosten ihrer Produkte ein. Diese Kosten muss die Gesellschaft tragen. Bundesregierung und EU befinden sich auf einem Irrweg, wenn sie diese Art von Agrarindustrie weiter so massiv fördern.
heute.de: Die Großbetriebe sind wichtige Arbeitgeber und versorgen Millionen von Verbrauchern mit günstiger Ware. Da ist doch zumindest in Deutschland ein funktionierender Markt oder wie sehen Sie das?
Bühler: Bäuerliche Betriebe und ökologische Landwirtschaft schaffen mehr Arbeitsplätze als Monostrukturen. Global betrachtet, trägt die Agrarindustrie sogar zu Hunger auf der Welt bei. Denn ihr Geschäft basiert auf Importen von Futtermitteln. Beispiel Sojaschrot: 99 Prozent des europäischen Bedarfs wird importiert. Das heißt: Die EU-Agrarindustrie kauft den armen Ländern ihr Essen weg, füttert hier Masttiere heraus und exportiert dann wieder das Fleisch. Das ist doch Nonsens hoch drei.
heute.de: Wie stark sehen Sie die Verbraucher in der Verantwortung?
Bühler: Leider kaufen gut 60 Prozent der Konsumenten ihr Fleisch in den Discountmärkten. Das ist natürlich eine Frage der Aufklärung und ich sehe bewusstes Essen zunehmend als politisches Anliegen: Wenn Konsumenten ihre Lebensmittel aus dem Discounter kaufen, unterstützen sie Agrarindustrie, Gentechnik und Sozialdumping. Wenn hochwertige Lebensmittel verzehrt werden, so wird bäuerliche, nachhaltige und sozialverträgliche Landwirtschaft unterstützt.
Die Grüne Woche
Die Internationale Grüne Woche in Berlin ist die weltgrößte Schau der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Gartenbaus. Präsentiert werden rund 100.000 Nahrungs- und Genussmittel, Tausende Tiere und Blüten. Regelmäßig kommen mehr als 1.500 Anbieter aus über 60 Ländern. Partnerland der 79. Auflage vom 17. bis 26. Januar ist Estland.
Experten und Politiker diskutieren auf der Grünen Woche Fragen der modernen Landwirtschaft und der Ernährungsbranche in zahlreichen Kongressen, Foren, Podiumsrunden und Seminaren. Seit einigen Jahren nutzen auch Kritiker der modernen Ernährungsindustrie die Messe als Podium.
Im vergangenen Jahr zog die Grüne Woche 407.000 Besucher an, davon waren 98.000 Fachbesucher. Gut ein Drittel der 1.574 Aussteller kam aus dem Ausland. Die Unternehmen probieren in Berlin auch aus, wie gut neue Produkte beim Publikum ankommen.
heute.de: Jedes Jahr schließen in Deutschland etwa 10.000 Bauern ihre Betriebe. Ohne Großproduzenten wird es Versorgungsengpässe geben, oder?
Bühler: Es sind Kleinstbetriebe, die aufgeben, weil häufig die Preise für landwirtschaftliche Produkte nicht ihre Kosten decken. Diese Strukturen gehen dann in den mittleren Betrieben auf. Das Land geht also nicht verloren. Aber auch ganz generell: Wir haben eine Überproduktion in Deutschland, es wird niemand hungern. Im Gegenteil: Wenn wir etwas weniger produzieren würden, müssten kein Fleisch und keine Milch mehr exportiert werden. Das würde etwa Märkte in Afrika entlasten, wo billige, massiv subventionierte EU-Produkte Waren lokaler Erzeuger verdrängen und Kleinbauern so um ihr Einkommen bringen.
heute.de: Mit einer Herde Schweine haben Sie in dieser Woche schon vor dem Kanzleramt demonstriert. Warum das?
Bühler: Der Auftritt bei Frau Merkel hat eine Symbolik, weil genau unser Schwäbisch-Hällisches Landschwein, eine alte, gefährdete Rasse, von uns Bauern gerettet wurde. Dieses Schwein ist heute auch ein Symbol bäuerlichen Widerstands geworden gegen Monsanto und die Agrarkonzerne, die 2009 das Schweinepatent – auch für unsere Tiere – durchsetzen wollten. Unglaublich, dass die Gentech-Industrie versucht, bäuerliche Ressourcen in der Pflanzen- und Tierzucht zu patentieren. Wir wehren uns aber dagegen, dass wir geopfert werden sollen für die Geschäfte der Großindustrie und Chemiemultis.
Das Interview führte Marcel Burkhardt
18.01.2014


SPIEGEL ONLINE
18.1.2014
Grüne Woche: Zehntausende demonstrieren gegen die Agrarindustrie
Zehntausende Menschen protestieren in Berlin friedlich für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft. Unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" forderten die Teilnehmer am Rande der Grünen Woche von der Bundesregierung eine agrarpolitische Wende.
DPA
Demonstranten am Potsdamer Platz in Berlin: "Wir haben Agrarindustrie satt!"
Berlin - Mehrere zehntausend Menschen sind in Berlin für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Zu der Demonstration unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" hatte ein breites Bündnis aus Tierschützern, Verbraucher-, Umwelt- und Bauernorganisationen aufgerufen. Am Rande der Grünen Woche forderten die Teilnehmer von der Bundesregierung eine Wende in der Agrarpolitik.
Nach Informationen des Veranstalters hatten bis zum frühen Nachmittag etwa 30.000 Menschen an dem Protestzug teilgenommen. Rund 70 Traktoren seien dem Protestzug vorweggefahren, hieß es. Einige Landwirte seien mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden lang angereist.
Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begrüßte, dass sich Demonstranten an der politischen Debatte beteiligten. "Alle Argumente, die dort vorgetragen werden, spielen auch in unserer Diskussion eine Rolle und haben ihre Berechtigung", sagte er. Es sei gut, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten, "weil es zeigt, dass viele Menschen sich Gedanken machen um die Welternährung". Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität wollten alle erreichen. Über den Weg dorthin gebe es allerdings verschiedene Ansichten.
Grünen-Chefin Simone Peter nannte die Demonstration in einer Mitteilung "ein deutliches Stoppschild gegen Massentierhaltung in Megamastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen". Der Ökolandbau zeige, dass es auch anders gehe. Der Biobranche dürften keine Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, weil der neue Agrarminister vor allem auf industrielle Massenproduktion setze.
Die Veranstalter kritisierten besonders das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. "Hinter verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein Freihandelsabkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen schadet", sagte einer der Veranstalter, Jochen Fritz.
Auf dem Berliner Messegelände kletterten einige Protestierende auf den Funkturm, um für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Bloß nicht genau hinsehen". Die Polizei sperrte die Umgebung ab.
Auf Transparenten der Teilnehmer der offiziellen Demonstration in Berlin-Mitte hieß es unter anderem "Kein Gen-Food" oder "Gegen Wachstumswahn". Der Protestzug hatte am Vormittag am Potsdamer Platz begonnen, die Demonstranten liefen und fuhren anschließend zum Kanzleramt. Nach Angaben der Polizei verlief die Kundgebung friedlich. Autofahrer mussten sich auf Staus und Umleitungen einstellen.
nck/dpa


Deutsche Wirtschaftsnachrichten
+++Breaking News+++
Zehntausende protestieren gegen Agrar-Industrie in Berlin
Deutsche Wirtschafts Nachrichten  |  Veröffentlicht: 18.01.14, 14:39  |  Aktualisiert: 18.01.14, 18:38  |  50 Kommentare
Am Vormittag kam es in Berlin zu Verkehrsbehinderung aufgrund einer Demonstration von Umweltschützern. Zum Start der „Grünen Woche“ protestieren derzeit Tausende für mehr Tier- und Umweltschutz und besseres Essen. Der Slogan „Wir haben Agrarindustrie satt“ richtet sich auch an Regierungsvertreter aus mehr als 70 Staaten, die später zu einer Konferenz in Berlin zusammenkommen.
Tausende Menschen demonstrieren bei der Auftaktkundgebung in Berlin. (Foto: Facebook/Wir haben es satt)
In Berlin sind am Vormittag tausende Demonstranten auf dem Potzdamer Platz zu einer Demonstration für mehr Tier- und Umweltschutz zusammengekommen. Am Vormittag kam es zu Verkehrsbehinderungen aufgrund des Demonstrationszuges.
Zum Start der Grünen Woche richten sich die Proteste auch gegen die Agrar-Industrie. Regierungsvertreter aus über 70 Ländern wollen auf einer Konferenz in Berlin am Samstag über die Sicherung der Welternährung beraten.
Die Demo findet statt unter dem Titel „Wir haben Agrarindustrie satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Für Alle!” Die Spekulationen mit Grundnahrungsmittel treiben weltweit die Preise in die Höhe. Die EU ist bemüht, dem einen Riegel vorzuschieben (mehr hier).
Der weltweite Kampf um die Lebensmittel ist jedoch nicht mehr aufzuholen. Investoren streiten sich weltweit um die wertvollsten Ackerflächen (hier). Konzerne wie Monsanto wollen ihre genmanipulierten Lebensmittel weltweit – auch in der EU – auf den Markt bringen. (hier).
Auf der Demonstration sind auch Banner gegen das Freihandels-Abkommen TTIP zu sehen. Durch das Abkommen zwischen den EU und der USA könnte Fleisch mit Chlor- und Hormonzusätzen auf den europäischen Markt gelangen (mehr zum Anflug der Chlor-Hühnchenhier).


FINANZNACHRICHTEN.DE
Berlin (ots) - Angeführt von hunderten Bäuerinnen und Bauern und 70 Traktoren zogen heute 30.000 Menschen vor das Kanzleramt in Berlin. Die DemonstrantInnen forderten von Bundeskanzlerin Merkel und Vizekanzler Gabriel einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Statt weiterhin "Klientelpolitik für die Agrarindustrie" zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für eine soziale, tiergerechte und ökologische Agrarwende einsetzen.

"Die Große Koalition fährt die Agrarpolitik an die Wand! Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, wer auf Export und Freihandel setzt und dann auch noch darüber nachdenkt, Gentech-Pflanzen auf Europas Äckern zuzulassen, der lässt die Bäuerinnen und Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von VerbraucherInnen, Tieren und Umwelt", sagt Jochen Fritz vom "Wir haben es satt!"-Bündnis. "Wir erwarten von der neuen Bundesregierung eine Landwirtschaftspolitik, die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."

Die Veranstalter kritisierten besonders das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP). "Hinter verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein Freihandelsabkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen schadet. Die große Mehrheit der Menschen will keine Chlorhühnchen, kein Hormonfleisch und keine Gentechnik durch die Hintertüre", sagte Fritz. Genau das drohe aber, wenn das geplante Freihandelsabkommen abgeschlossen wird.

Aufgerufen zu der Demonstration hatte das "Wir haben es satt!"-Bündnis aus über 100 Organisationen, darunter Bäuerinnen und Bauern, ImkerInnen, Natur-, Tier- und VerbraucherschützerInnen, Entwicklungsorganisationen und Erwerbsloseninitiativen.

OTS: Campact e.V. newsroom: http://www.presseportal.de/pm/64126 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_64126.rss2

Pressekontakt: Interview-Anfragen: Jochen Fritz, fritz@meine-landwirtschaft.de, Tel.: 0171-8229719

Reinhild Benning, reinhild.benning@bund.net, Tel.: 0175-7263779

Allgemeine Anfragen: Iris Kiefer, kiefer@wir-haben-es-satt.de, Tel.: 01578-4910302

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© 2014 news aktuell

TOP AGRAR ONLINE
Alle Jahre wieder: Demo gegen die "Agrarindustrie"
18.01.2014, von Alfons Deter
Demonstration der Kritiker am Samstag in Berlin Unter dem Motto "Wir haben Agrarwirtschaft satt" fand am Samstag die jährliche Demonstration von Kritikern der heutigen Landwirtschaft statt. Rund 30.000 Menschen mit etwa 70 Schleppern sollen es nach RBB-Angaben dieses Mal gewesen sein.
Sie forderten besseren Tier- und Naturschutz in der Landwirtschaft sowie von der Bundesregierung eine agrarpolitische Wende. Statt weiterhin "Klientelpolitik für die Agrarindustrie" zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für eine "tiergerechte und ökologische Agrarwende" einsetzen, hieß es.
"Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, lässt die Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von Verbrauchern, Tieren und Umwelt", erklärte Jochen Fritz vom Bündnis "Wir haben es satt". Er kritisierte eine mögliche Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa und forderte eine Landwirtschaftspolitik, "die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."
Neben Tierwohl und Gentechnik rückten die Unterstützerorganisationen vor allem das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA in den Blickpunkt. Das Abkommen schade Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen. "Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab", erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. Stattdessen sollten die bäuerlichen Betriebe in Deutschland gefördert werden.
Darüber hinaus gelang es einigen Aktivisten, am Funkturm auf dem Messegelände ein Transparent auszurollen. Auch in den Messehallen selbst gab es einige Aktionen, darunter auch auf dem Erlebnisbauernhof.
Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begrüßte nach RBB-Informationen, dass sich Demonstranten an der politischen Debatte beteiligten. "Alle Argumente, die dort vorgetragen werden, spielen auch in unserer Diskussion eine Rolle und haben ihre Berechtigung", sagte er. Es sei gut, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten, "weil es zeigt, dass viele Menschen sich Gedanken machen um die Welternährung". Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität wollten alle erreichen. Über den Weg dorthin gebe es verschiedene Ansichten.
DBV-Präsident Joachim Rukwied stellte dagegen klar, dass die Branche nicht mehr bereit sei, über "Kampfthemen" mit Menschen zu diskutieren, die eine andere Landwirtschaft wollen.

Berliner Morgenpost
18.01.14, 15:36
DEMONSTRATION
Tausende bei Demo zur Grünen Woche in Berlin
Der Protest führt zu Verkehrsproblemen in Berlin. Am Vormittag zogen Tausende Teilnehmer vom Ostbahnhof zum Potsdamer Platz. Darunter viele Bauern mit ihren Traktoren.
Foto: REUTERS
Am Sonnabend zogen Demonstranten unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Für alle!" durch Berlin
Mehrere zehntausend Menschen sind am Sonnabend in Berlin für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" forderten die Teilnehmer am Rande der Grünen Woche von der Bundesregierung eine agrarpolitische Wende.
LINKS
Nach Informationen des Veranstalters hatten bis zum frühen Nachmittag etwa 30.000 Menschen an dem Protestzug teilgenommen. Rund 70 Traktoren seien dem Protestzug vorweg gefahren, hieß es. Einige Landwirte seien mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden lang angereist.
Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begrüßte, dass sich Demonstranten an der politischen Debatte beteiligten. "Alle Argumente, die dort vorgetragen werden, spielen auch in unserer Diskussion eine Rolle und haben ihre Berechtigung", sagte er. Es sei gut, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten, "weil es zeigt, dass viele Menschen sich Gedanken machen um die Welternährung". Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität wollten alle erreichen. Über den Weg dorthin gebe es verschiedene Ansichten.
Kritik am geplanten Freihandelsabkommen zwischen EU und USA
Grünen-Chefin Simone Peter nannte die Demonstration laut einer Mitteilung "ein deutliches Stoppschild gegen Massentierhaltung in Megamastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen". Der Ökolandbau zeige, dass es auch anders gehe. Der Bio-Branche dürften keine Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, weil der neue Agrarminister vor allem auf industrielle Massenproduktion setze.
Die Veranstalter – ein Bündnis aus Tierschützern sowie Verbraucher-, Umwelt- und Bauernorganisationen – kritisierten besonders das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. "Hinter verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein Freihandelsabkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen schadet", sagte einer der Veranstalter, Jochen Fritz, laut Mitteilung.
Protestierende kletterten auf Funkturm
Auf dem Berliner Messegelände kletterten einige Protestierende auf den Funkturm, um für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Bloß nicht genau hinsehen". Die Polizei sperrte die Umgebung ab.
Auf Transparenten der Teilnehmer der offiziellen Demonstration in Berlin-Mitte hieß es unter anderem "Kein Gen-Food" oder "Gegen Wachstumswahn". Der Protestzug hatte am Vormittag am Potsdamer Platz begonnen, die Demonstranten liefen und fuhren anschließend zum Kanzleramt. Nach Angaben der Polizei verlief die Kundgebung friedlich. Autofahrer mussten sich auf Staus und Umleitungen einstellen.
Quelle: dpa/jkw

RBB Online
Abendschau | 18.01.2014 | Antje Tiemeyer
Protestaktionen in Berlins Mitte und an der Messe - 30.000 Menschen demonstrieren für eine Agrarwende
"Wir haben Agrarwirtschaft satt": Unter diesem Motto sind am Samstag in Berlin rund 30.000 Menschen auf die Straße gegangen. Sie forderten anlässlich der Grünen Woche einen besseren Tier- und Naturschutz in der Landwirtschaft. Aktivisten gelang es zudem, auf den Funkturm neben den Messehallen zu klettern und dort ein Transparent zu entrollen.
Mehrere zehntausend Menschen sind am Samstag in Berlin für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" forderten die Teilnehmer von der Bundesregierung eine agrarpolitische Wende.

Nach Informationen des Veranstalters nahmen etwa 30.000 Menschen an dem Protestzug teil. Rund 70 Traktoren seien dem Protestzug vorweg gefahren, hieß es. Einige Landwirte seien mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden lang angereist. Der Protestzug begann am Vormittag am Potsdamer Platz und endete am Kanzleramt.
Aktivisten entrollten am Funkturm ein Plakat mit der Aufschrift "Bloß nicht genau hinsehen"
Aktivisten klettern auf Funkturm
Anlass der Proteste war die Agrarmesse Grüne Woche, die derzeit auf dem Berliner Messegelände stattfindet. Hier kletterten am Samstag zudem einige Protestierende auf den Funkturm, um für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Bloß nicht genau hinsehen". Darunter war das Symbol der drei Affen zu sehen, die nicht hören, nicht sehen und nicht sprechen. Die Gruppe "Grüne Woche demaskieren" wurde erst kürzlich von Tier- und Umweltschützern gegründet. Bereits am Freitag war es nach der Eröffnung der Grünen Woche zu Protesten von Tierschützern gekommen.
Gegen Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik
Bei ihrer Demonstration in Berlins Mitte forderten die Teilnehmer einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Statt weiterhin "Klientelpolitik für die Agrarindustrie" zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für eine "tiergerechte und ökologische Agrarwende" einsetzen.

"Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, lässt die Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von Verbrauchern, Tieren und Umwelt", erklärte Jochen Fritz vom Bündnis "Wir haben es satt". Er kritisierte eine mögliche Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa und forderte eine Landwirtschaftspolitik, "die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."

Neben Tierwohl und Gentechnik rückten die Unterstützerorganisationen vor allem das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA in den Blickpunkt. Das Abkommen schade Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen. "Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab", erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND). Stattdessen sollten die bäuerlichen Betriebe in Deutschland gefördert werden.
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Für mehr Tier- und Naturschutz in der Landwirtschaft sind am 18. Januar 2014 zehntausende Menschen in Berlin auf die Straße gegangen.
Breites Bündnis von Verbänden und Organisationen
Träger der Großkundgebung, die seit 2011 jedes Jahr stattfindet, ist ein breites Bündnis von rund 100 Umwelt-, Verbraucherschutz- und Entwicklungsorganisationen sowie von Bürgerinitiativen und Landwirtschaftsverbänden. Zu ihnen zählen unter anderen der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), die Hilfsorganisationen Brot für die Welt und Misereor, die Bürgerrechtsbewegung Attac und die Erzeugergemeinschaften Demeter und Bioland.
"Deutliches Stoppschild"
Grünen-Chefin Simone Peter nannte die Demonstration laut Mitteilung "ein deutliches Stoppschild gegen Massentierhaltung in Mastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen". Der Ökolandbau zeige, dass es auch anders gehe. Der Bio-Branche dürften keine Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, weil der neue Agrarminister vor allem auf industrielle Massenproduktion setze.
Landwirtschaftsminister Friedrich auf der Grünen Messe
Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begrüßte, dass sich Demonstranten an der politischen Debatte beteiligten. "Alle Argumente, die dort vorgetragen werden, spielen auch in unserer Diskussion eine Rolle und haben ihre Berechtigung", sagte er. Es sei gut, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten, "weil es zeigt, dass viele Menschen sich Gedanken machen um die Welternährung". Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität wollten alle erreichen. Über den Weg dorthin gebe es verschiedene Ansichten.
Stand vom 18.01.2014


DER TAGESSPIEGEL
Demo in Berlin 2400 Liter Protestsuppe für die Bauern
10:39 UhrVon Eva Riedmann
Bild vergrößernKochstunde in Berlin-Kreuzberg. Am Freitag wurde gerührt, am Sonnabend wird verteilt. - Foto: Eva Riedmann
400 Menschen haben am Postbahnhof unter dem Motto "Auf den Teller statt in die Tonne" Gemüse geschnippelt, das sonst keiner will: 1000 Kilo. Nun wird die Protestsuppe am Samstag um 14 Uhr auf der Großdemo gegen Agrarindustrie und Massentierhaltung verteilt. Mahlzeit! 
In einem Zirkuszelt, mitten in der Manege, angeleuchtet von bunten Schweinwerfern steht Chefkoch Wam Kat und rührt in seinem Suppentopf, so groß wie zwei übereinander gestapelte LKW-Reifen. Der metallene Kochlöffel sieht aus wie ein Ruder. Der Dampf, der sich aus dem Topf schlängelt, riecht nach Zwiebeln und Ingwer. Ein zotteliger, grauer Zopf schaut unter Wam Kats schwarzer Mütze hervor. Man muss sofort an den Druiden Miraculix aus „Asterix und Obelix“ denken, der seinen Zaubertrank kocht.
Wam Kat rührt nicht in einem Zaubertrank, sondern in einer Protestsuppe. Am Samstag wird die Suppe auf der Abschlusskundgebung der Demonstration gegen Agrarindustrie und Massentierhaltung, die in diesem Jahr zum vierten Mal in Berlin stattfindet, verteilt.
Seit 35 Jahren ist der Holländer schon Demo-Koch. Sechs solcher Töpfe wird er an diesem Freitagabend noch kochen. 2400 Liter Suppe aus 1000 Kilo Gemüse.
Wir müssen für fast 9000 Leute kochen. Wir haben uns gefragt, wie sollen wir das schaffen?“, sagt Nadja Flohr-Spence von der Organisation „Slow Food“. Sie steht im Schnippel-Zelt, das direkt gegenüber von Wam Kats Koch-Zelt liegt. Um sie herum sitzen rund 300 Menschen, auf Bierbänken oder auf dem Boden, und schneiden Kohlrabi, rote Bete, Kartoffeln und Möhren. Zwischen dem Gemüse stehen Bierflaschen. Lammsbräu, ökologisches Biobier. In der Manege ist ein DJ-Pult aufgebaut, sechziger-Jahre-Musik wummert aus den Boxen, auf der Tanzfläche hüpfen zwei junge Frauen. „Wir haben uns überlegt: wir brauchen Musik, dann kommen die Leute und helfen uns beim Gemüse schneiden“, erzählt Flohr-Spencer. Zum dritten Mal veranstaltet „Slow Food“ die „Schnippeldisko“ am Tag vor der Großdemonstration. Das Publikum ist gemischt. Kinder, Studenten, Rentner – hier dürfen alle mitschneiden.
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Auch Carolin Saam ist zum Schnippeln gekommen. Sie kniet auf dem Boden, vor ihr zwei aneinandergeschobene Bierbänke, auf denen Brettchen mit geschnittenem Kohlrabi liegen. Die 24-jährige studiert in Berlin Agrarwissenschaften. Sie ist hier, weil sie es schade findet, dass Supermärkte tonnenweise Lebensmittel wegschmeißen, anstatt sie zum Beispiel an die Tafel weiter zu geben. Sie sagt Sätze wie „Menschen in anderen Länder müssen verhungern.“ 
Die nötige Portion Idealismus bringt auch Wam Kat mit. Mittlerweile ist der Suppentopf voll, der 57-jährige schiebt einen überdimensionalen Pürierstab durch die ockerfarbene Masse. In seine Suppe kommt nur Gemüse mit Schönheitsfehlern, das im Supermarktregal keine Chance hätte: krumme Karotten, zu klein geratene Kartoffeln oder vom Hagel verbeulte Kürbisse. „Das Gemüse kommt direkt vom Bauern und würde eigentlich weggeschmissen werden“, erzählt der Koch und püriert weiter. Fleisch komme in die Suppe selbstverständlich nicht. Hier ist alles vegan.
- 20.000 Bauern aus ganz Deutschland werden am heutigen Sonnabend zur großen Demonstration unter dem Motto "Wir haben es satt" in der Innenstadt erwartet. Viele kommen mit ihren Traktoren. Am Potsdamer Platz ist um 11 Uhr eine Auftaktveranstaltung geplant. Der Tross rollt dann durch das Regierungsviertel zum Kanzleramt. Es wird zu Verkehrsbehinderungen kommen; betroffen ist auch der BVG-Verkehr.


Berliner Zeitung

Grüne Woche in Berlin
Zehntausende Menschen für mehr Tierschutz auf der Straße

Von Sascha Meyer und Sophia Weimer


Foto: dpa
Politische Grüne Woche in Berlin: Am Rande der Messe haben Regierungsvertreter aus der ganzen Welt am Sonnabend über die Welternährung und den Klimawandel beraten. Auf der Straße riefen zehntausende Demonstranten nach mehr Tier- und Umweltschutz in der Landwirtschaft.
Für den Kampf gegen den Hunger in der Welt haben Regierungsvertreter aus knapp 70 Staaten in Berlin eine Stärkung der globalen Landwirtschaft angemahnt. Angesichts des Klimawandels und begrenzter Ressourcen müsse Lebensmittelproduktion widerstandsfähiger gemacht werden, sagte Bundesagrarminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nach einer Konferenz mit Amtskollegen und Vertretern internationaler Organisationen am Samstag am Rande der Agrarmesse Grüne Woche. Zur weltgrößten Branchenschau demonstrierten in Berlin Zehntausende Menschen für mehr Tier- und Naturschutz in der Landwirtschaft.
Die Agrarminister sprachen sich unter anderem dafür aus, die Nutzpflanzenforschung stärker zu fördern. Die Vielfalt von Produktionsmethoden und Betriebsformen sei zu erhalten. Friedrich sagte, der Zugang zu Bildung und Ausbildung müsse garantiert werden, um die landwirtschaftliche Qualifikation weltweit zu erhöhen.
Internationale Experten forderten, den Klimawandel und die Folgen der Landwirtschaft für die Natur stärker zu beachten. „Die Welt braucht mehr Nahrungsmittel“, sagte der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, in Berlin. Deutliche Steigerungen der Produktion könne man sich in den heutigen Agrarsystemen aber nicht mehr leisten, erklärte er mit Blick auf hohen Wasserverbrauch der Landwirtschaft.
Grüne Woche von Protest begleitet
Weltbank-Vizepräsidentin Rachel Kyte sagte, der Klimawandel werde den Pflanzenanbau in manchen Regionen erschweren. Im südlichen Afrika drohten etwa Hitze und stärkere Dürren, in Südostasien extreme Wetterverhältnisse. Betroffene Bauern müssten sich wappnen können, zum Beispiel passende widerstandsfähige Maissorten zu pflanzen.
Friedrich sagte, lokale Pflanzensorten könnten durch konventionelle Züchtung „noch leistungs- und widerstandsfähiger gemacht werden“. Kleinbauern in ärmeren Ländern müssten Zugang zu Saatgut haben. Neben Hunger sei auch Mangelernährung durch zu einseitige Kost ein Problem. Davon seien nach UN-Angaben rund zwei Milliarden Menschen betroffen.
Mehr dazu
Grüne Woche
Anlässlich der Grünen Woche gingen in der Hauptstadt Zehntausende Menschen für besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft auf die Straße. Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt“ forderten sie von der Bundesregierung eine politische Wende. Auf Transparenten hieß es „Kein Gen-Food“ oder „Gegen Wachstumswahn“. Die Veranstalter sprachen von 30 000 Teilnehmern, rund 70 Traktoren seien mitgerollt.
Friedrich begrüßte es, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten. Über den Weg zu einer guten Landwirtschaft gebe es verschiedene Ansichten. Auf dem Berliner Messegelände kletterten einige Protestierende den Funkturm hinauf und entrollten ein Transparent.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch forderte die Agrarminister auf, drastische Preissprünge bei Lebensmitteln zu verhindern. „Wer den Hunger in der Welt bekämpfen will, kann nicht gleichzeitig Biosprit fördern und die Spekulation mit Nahrungsmitteln weiter laufen lassen“, sagte Geschäftsführer Thilo Bode der Nachrichtenagentur dpa. Friedrich meinte mit Blick auf die Energiewende in Deutschland, er sehe momentan keine so dramatische Flächenkonkurrenz zwischen Bioenergie und Lebensmittelproduktion, dass man eingreifen müsse. (dpa)


Neues Deutschland
19.01.2014
30.000 haben die Agrarindustrie satt
Gegen »Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik«: Demonstration gegen Hunger in der Welt und für artgerechte Tierhaltung
Foto: dpa/Daniel Naupold
Berlin. Rund 30.000 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet haben am Samstag bei einer Großdemonstration in Berlin für eine bessere Landwirtschaft protestiert. Sie forderten von der Bundesregierung einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Ein Bündnis aus nach Veranstalterangaben rund 100 Umwelt-, Verbraucherschutz- und Entwicklungsorganisationen sowie Bürgerinitiativen und Landwirtschaftsverbänden hatte zu dem Protest aufgerufen.
Angeführt wurde der Zug zum Bundeskanzleramt von Hunderten Bauern sowie 70 Traktoren. Unter dem Motto »Wir haben Agrarindustrie satt« forderten die Teilnehmer unter anderem Maßnahmen gegen den Hunger in der Welt, gegen den Einsatz von Gentechnik in der Nahrungsmittelproduktion sowie eine artgerechte Tierhaltung. Anlass der Großdemonstration war die weltweit größte Ernährungsmesse, die Internationale Grüne Woche in Berlin.
»Die Große Koalition fährt die Agrarpolitik an die Wand! Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, wer auf Export und Freihandel setzt und dann auch noch darüber nachdenkt, Gentech-Pflanzen auf Europas Äckern zuzulassen, der lässt die Bäuerinnen und Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von VerbraucherInnen, Tieren und Umwelt«, sagte Jochen Fritz vom »Wir haben es satt!«-Bündnis. »Wir erwarten von der neuen Bundesregierung eine Landwirtschaftspolitik, die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft.«
Foto: dpa/Kay Nietfeld
Konkret kritisiert wurde unter anderem ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU. Befürchtet wird, dass damit die europaweit geltenden Mindeststandards für Nahrungsmittel aufgeweicht werden könnten. »Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab«, erklärte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. Nötig sei eine Landwirtschaft, in der bäuerliche Betriebe gefördert werden statt Massentierhaltung und Export.
Ein neues Denken in der Agrarpolitik forderte auch der Deutsche Tierschutzbund. Dessen Präsident, Thomas Schröder, erklärte: »Immer größere Bestände in immer intensiveren Haltungen mit immer mehr manipulierten Hochleistungstieren sind ein Irrweg.« »Die bäuerliche Landwirtschaft ist nicht modernitätsfern, arm oder unterentwickelt. Es ist ein nachhaltiges landwirtschaftliches Modell, das natürliche und menschliche Ressourcen respektvoll nutzt und so soziale und Ernährungssicherheit weltweit garantiert«, betonte auch Carlo Petrini, Präsident von Slow Food International.
Unterdessen sprach sich Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) für eine engere Verzahnung von Agrar- und Ernährungspolitik aus. »Der Erhalt landwirtschaftlicher Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine überlebenswichtige Notwendigkeit. Einmal verloren gegangene Pflanzensorten sind nicht wieder rückholbar. Deshalb müssen wir unsere genetischen Ressourcen weltweit dauerhaft erhalten und besser nutzbar machen«, sagte Friedrich auf dem Agrarministergipfel. Das Treffen von über 70 Agrarministern aus der ganzen Welt fand ebenfalls im Rahmen der Grünen Woche in Berlin statt. epd/nd


BR Bayern 2
"Wir haben es satt" Bayern demonstrieren für Agrarwende
Bei der großen Demo in Berlin „Wir haben es satt!" sind besonders viele Bauern, Imkerinnen und Gärtner aus Bayern dabei.
Stand: 16.01.2014
Es ist klar, daß die „Grüne Woche“ im Winter stattfindet, denn das ist traditionell die Jahreszeit, in der Bäuerinnen und Bauern noch am ehesten Zeit haben. Und da es in den Hallen dieser Agrar-Großveranstaltung auch angenehm warm ist, geht es dort alljährlich zu wie auf einem riesigen Markt. Unangenehm ist der Januar-Termin allerdings für viele andere, nämlich für die zehn- bis zwanzigtausend Menschen, die am Samstag zur Gegenveranstaltung in die Hauptstadt einladen. Unter dem Titel „Wir haben es satt“ treffen die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL) und viele andere Organisationen zusammen, um gegen die Industrialisierung unserer Landwirtschaft zu demonstrieren. Sie fordern eine Landwirtschaftspolitik, in der nicht Konzerne sondern bäuerliche Familienbetriebe im Vordergrund stehen. Deshalb ist es auch kein Wunder, daß bei dieser Demonstration besonders viele Teilnehmer aus Bayern kommen. Werner Bader hört sich für die Bayernchronik unter ihnen um.


SVZ
Gegen Massentierhaltung -
Dargelützer beteiligen sich an Demonstration in Berlin
vom 16. Januar 2014
Aus der Redaktion der Parchimer Zeitung
Bürgerinitiative gegen die Errichtung einer Schweinemastanlage macht mobil
Auftaktdemo in Parchim
Foto: Pätzold
Mehrere Mitglieder der Bürgerinitiative gegen die Errichtung einer Schweinemastanlage in Dargelütz beteiligen sich am Sonnabend an einer Demonstration gegen Massentierhaltung in Berlin. Die Demo führt vom Potsdamer Platz zum Bundeskanzleramt. Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt “ findet die Demo anlässlich der Grünen Woche in Berlin statt. Sie richtet sich laut Initiatoren gegen die verheerenden Zustände in der industriellen Landwirtschaft und hat zum Ziel, die Agrarwende zu unterstützen und ein Zeichen für mehr Tierschutz, mehr Umweltschutz und soziale Arbeitsbedingungen in der Agrarwirtschaft zu setzen.
Die Bürgerinitiative Dargelütz macht gegen den Bau einer großen Schweinemastanlage vor den Toren von Parchim mobil und hat dazu auch mehrere spektakuläre Aktionen in der Öffentlichkeit gestartet. Dazu gehörten Demonstrationen in der Kreisstadt und in Schwerin, wo allein 500 Unterschriften gegen die Massentierhaltung gesammelt wurden.
von MBEI
erstellt am 16.Jan.2014 | 17:29 Uhr




BERLIN ONLINE
Misereor dpa
17.01.2014
Bei der "Wir haben es satt!"-Demonstration am 18. Januar 2014 wird das Entwicklungshilfswerk Misereor auf den Zusammenhang zwischen der agrarpolitischen Ausrichtung Deutschlands und der EU und dem Hunger weltweit aufmerksam machen.
"Das Thema "Hungerbekämpfung" steht dieses Jahr ganz oben auf der Forderungsliste der Demonstration am Samstag unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Für Alle!", erklärt Kerstin Lanje, Referentin für Welthandel und Ernährung bei Misereor. "Um den Hunger zu bekämpfen brauchen wir eine global gerechte Agrarpolitik, die die bäuerliche Landwirtschaft hier und in den Entwicklungsländern und nicht einseitig die exportorientierte Agrarindustrie fördert", so Kerstin Lanje.
Das breite gesellschaftliche "Wir haben es satt!"-Bündnis von über 100 Organisationen möchte mit der Demonstration auf die weltweit dramatischen Folgen der agrarindustriellen Massenproduktion für Bäuerinnen und Bauern hier und in Entwicklungsländern, Verbraucherinnen und Verbraucher, Tiere und Umwelt hinweisen. Zur Demonstration in Berlin werden erneut Tausende Menschen erwartet.
Die Demonstration startet um 11 Uhr, erstmalig auf dem Potsdamer Platz in Berlin, und führt am Bundesrat, dem Landwirtschaftsministerium sowie der Vertretung der EU vorbei zum Kanzleramt. Bei der Abschluss- Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt sprechen u.a. Kerstin Lanje (Misereor) und Francis Ngang vom afrikanischen Misereor-Partnernetzwerk Inades, Felix Prinz zu Löwenstein (Vorsitzender des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft) und Hubert Weiger (Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland).


DER TAGESSPIEGEL
Protest in Friedrichshain und Mitte Tausende Bauern rollen im Traktor nach Berlin
10:52 Uhrvon Claus-Dieter Steyer
Bild vergrößernDie Bauern kennen den Weg. Sie waren nämlich schon einige Mal hier - wie 2009. - Foto: Imago
UpdateBis zu 20.000 Menschen treffen sich gerade am Potsdamer Platz. Aber warum sind sie eigentlich hier? Und wie lange dauert die Fahrt in so einem Trecker? Wir sprachen mit einem Landwirt.
20.000 Bauern aus ganz Deutschland rollen am heutigen Sonnabend zur großen Demonstration unter dem Motto "Wir haben es satt" in die Innenstadt - am Potsdamer Platz stauen sich bereits die Traktoren. Straßen sind gesperrt; BVG-Busse kommen nicht mehr durch. Um 11 Uhr eine Auftaktveranstaltung geplant. Der Tross rollt dann durch das Regierungsviertel zum Kanzleramt. Es wird zu Verkehrsbehinderungen kommen. Einer der Teilnehmer der Demo ist der 49-jährige Stefan Palme aus der Uckermark.
Herr Palme, wie lange dauert eigentlich die Fahrt von ihrem Betrieb mit dem Trecker nach Berlin?
Vom Gut Wilmersdorf bei Angermünde sind es gut 90 Kilometer.
Da ich nicht auf der Autobahn fahren darf, bin ich drei Stunden unterwegs.
Allein?
Nein, aus meinem Betrieb kommt noch ein Kollege mit. Zwei weitere Traktoren machen sich aus dem Nachbardorf auf den Weg. Um fünf Uhr in der Frühe ist gemeinsame Abfahrt.
Warum nehmen Sie die Belastungen auf sich?
Ich ärgere mich sehr über die Benachteiligung von uns Bio-Bauern durch die Politik und den Deutschen Bauernverband. Wenn wir jetzt nichts ändern, geht es der ganzen Bio-Branche an den Kragen.
Mehr zum Thema
Reicht die Nachfrage nach Bio-Produkten nicht aus?
Doch, die Zuwachsraten sind enorm. Allerdings importiert Deutschland den größten Teil der Premiumprodukte der Landwirtschaft, statt die regionalen Märkte zu stärken. Seit Jahren verharrt der Flächenanteil der Öko-Landwirtschaft in Brandenburg bei zehn Prozent.
Woran liegt das?
Ein Sportler erzielt mit Doping in der Regel bedeutend höhere Leistungen als ein Athlet ohne unterstützende Substanzen. Die Bio-Branche will und muss ohne Chemie auskommen und erzielt gegenüber der konventionellen Landwirtschaft geringere Erträge. Dafür brauchen wir einen finanziellen Ausgleich. Derzeit bekommen alle aber die gleichen Subventionen.
Warum brauchen wir unbedingt eine einheimische Bio-Branche?
Damit wir Folgen einer Monokultur, wie wir das gerade beim Mais erleben, vermeiden. Die Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt nimmt sonst erheblich Schaden, wie wir das in unserem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin feststellen müssen. Leider erzielen die immer größer werdenden Agrargesellschaften ihre kurzfristigen Gewinne auf Kosten der Natur. Da ist wenig nachhaltig. Außerdem verschwinden immer mehr dörfliche Strukturen auf dem Lande, wenn nur noch Großbetriebe überleben.
Was erhoffen Sie sich von der Demo?
Aufmerksamkeit für die Sorgen der Bio-Branche, die unser ganzes Land betreffen. Wir fordern eine viel bessere finanzielle Unterstützung, damit sich nicht zuletzt wieder mehr konventionelle Betriebe für die Bio-Branche entscheiden.
Der Demonstrationszug startet heute um 11 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Potsdamer Platz. Von dort geht es auf der Leipziger Straße in die Wilhelmstraße. Dann überquert der Zug die Straße Unter den Linden. Über die Neustädtische Kirchstraße, die Dorotheenstraße , die Scheidemannstraße und die Heinrich-von-Gagern-Straße wird das Bundeskanzleramt erreicht, wo die Abschlusskundgebung stattfindet. Weitere Infos unter www.wir-haben-es-satt.de

TAZ.DE

18.1.2014
Protest gegen Agrarindustrie in Berlin
Stoppschild gegen Massentierhaltung
30.000 Menschen haben am Samstag in Berlin für eine nachhaltigere Landwirtschaft demonstriert. Derzeit findet dort die Agrarmesse „Grüne Woche“ statt.
Findet prima, dass viele Menschen sich Gedanken „um die Welternährung“ machen: Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU).  Bild: dpa
BERLIN dpa | Mehrere zehntausend Menschen sind am Samstag in Berlin für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt“ forderten die Teilnehmer am Rande der Grünen Woche von der Bundesregierung eine agrarpolitische Wende. Nach Informationen des Veranstalters hatten bis zum frühen Nachmittag etwa   30.000 Menschen an dem Protestzug teilgenommen. Rund 70 Traktoren seien dem Protestzug vorweg gefahren, hieß es.
Einige Landwirte seien mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden angereist. Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begrüßte, dass sich Demonstranten an der politischen Debatte beteiligten. „Alle Argumente, die dort vorgetragen werden, spielen auch in unserer Diskussion eine Rolle und haben ihre Berechtigung“, sagte Friedrich. Es sei gut, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten, “weil es zeigt, dass viele Menschen sich Gedanken machen um die Welternährung“.
Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität wollten alle erreichen. Über den Weg dorthin gebe es verschiedene Argumente. Grünen-Chefin Simone Peter nannte die Demonstration laut einer Mitteilung ein deutliches Stoppschild gegen Massentierhaltung in Megamastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen. Der Ökolandbau zeige, dass es auch anders gehe.
Der Bio-Branche dürften keine Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, weil der neue Landwirtschaftsminister vor allem auf industrielle Massenproduktion setze. Die Veranstalter – ein Bündnis aus Tierschützern sowie Verbraucher-, Umwelt- und Bauernorganisationen – kritisierten besonders das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA. „Hinter verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein Freihandels-abkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen schadet“, sagte einer der Veranstalter, Jochen Fritz, laut Mitteilung. 
Gegen Wachstumswahn“
Auf dem Berliner Messegelände kletterten einige Protestierende auf den Funkturm, um während der Agrarmesse für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Bloß nicht genau hinsehen“. Die Polizei sperrte die Umgebung ab. Auf Transparenten der Teilnehmer der offiziellen Demonstration in Mitte hieß es unter anderem „Kein Gen-Food“ oder „Gegen Wachstumswahn“.
Der Protestzug begann am Vormittag am Potsdamer Platz, die Demonstranten liefen und fuhren dann zum Kanzleramt. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest friedlich. Nur die Autofahrer mussten sich in Friedrichshain und Mitte auf Staus und Umleitungen einstellen.


Aufruf zur 4. "Wir haben es satt!"-Demonstration in Berlin
Wir haben Agrarindustrie satt!
Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Für Alle!
+++ Mehr als 840 Millionen Menschen hungern weltweit +++ Höfesterben in Deutschland: jedes Jahr schließen 10.000 Betriebe +++ Deutschland importiert Ernährungsgüter im Umfang von über 18 Millionen Hektar +++ 40 Millionen neue Mastplätze für Hühner und 2,5 Millionen Mastplätze für Schweine in Deutschland geplant +++ Antibiotika-Resistenzen aus der Tiermast bedrohen die Gesundheit +++ Freihandelsabkommen zwischen EU und USA könnte Gentechnik die Tür öffnen +++ Drei multinationale Unternehmen kontrollieren weltweit über 50 % des Saatguthandels +++ Jedes Jahr stirbt ein Drittel der Bienenvölker in Europa und in den USA +++
Weltweit sind die Folgen der agrarindustriellen Massenproduktion für Bäuerinnen und Bauern, Verbraucherinnen und Verbraucher, Tiere und Umwelt dramatisch. Die neue Bundesregierung muss jetzt handeln und für eine gerechte und global verantwortliche Agrarpolitik sorgen. Schluss mit der Klientelpolitik für die Agrarindustrie!
Dafür braucht es unseren Protest! Am 18. Januar 2014 werden wir für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft mit vielen Tausend Menschen in Berlin auf die Straße gehen.
Wir fordern:
 
Stoppt:
 
  • Recht auf Nahrung weltweit!
     
  • den Hunger!
     
  • Gesundes und bezahlbares Essen für alle!  
     
  • die Lebensmittelskandale!
     
  • Faire Preise und Marktregeln für die Bauern!  
     
  • das Bauernhöfesterben!
     
  • Artgerechte Tierhaltung ohne Antibiotika-Missbrauch!
     
  • die Megaställe!
     
  • Freiheit für die Saatgutvielfalt!
     
  • die geplante EU-Saatgutverordnung!
     
  • Bienen- und umweltfreundliche Landwirtschaft!
     
  • die Monokulturen!
     
  • Förderung regionaler Futtermittelerzeugung!
     
  • die Gentechnik auf dem Acker und im Stall!
     
  • Zugang zu Land weltweit für alle!
     
  • die Landnahme durch Staaten und Investoren!
     
Bürgerinnen und Bürger, Bäuerinnen und Bauern, ImkerInnen und GärtnerInnen, Tier- und UmweltschützerInnen, Erwerbslosen-Initiativen und Eine-Welt-AktivistInnen: Seid dabei, wenn wir gemeinsam vor dem Kanzleramt protestieren!
Für gutes Essen und gute Landwirtschaft für alle und weltweit!