Pressemitteilung
Geflügellobby gesteht agrarindustrielles Überschuss-Desaster ein –
Netzwerk fordert artgerechte Tierhaltung auf „Bauernhöfen statt Agrarfabriken“
Branchenexperten wie Professor Windhorst (Universität Vechta) hätten schon vor Jahren vergeblich vor dem Aufbau weiterer Überkapazitäten bei Stallanlagen und Schlachtbetrieben und dem Zusammenbrechen der Märkte gewarnt. Als „besonders irrwitzig“ bezeichnete der AbL-Agrarindustrie-Experte Eckehard Niemann die millionenschwere Subventionierung eines Riesen-Masthühner-Schlachthofs des Rothkötter-Konzerns in Wietze (bei Celle) durch die alte niedersächsische CDU-FDP-Landesregierung, die in einer Zeit absehbarer Überschüsse die Situation deutlich verschärft habe. Immerhin hätten es die im bundesweiten Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ vereinigten Bürgerinitativen und Verbände geschafft, Hunderte von möglichen Stallbau-Investoren von ihren Plänen abzubringen oder die Genehmigung von Ställen zu verhindern.
Geflügellobby gesteht agrarindustrielles Überschuss-Desaster ein –
Netzwerk fordert artgerechte Tierhaltung auf „Bauernhöfen statt Agrarfabriken“
Angesichts von Meldungen der
Geflügelbranche über die fehlende Rentabilität bei der Erzeugung von Masthühnern
und Mastputen fordert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
eine Abkehr von der agrarindustriellen Überproduktion und eine rasche Wende hin
zu einer artgerechten und flächenbezogenen Tierhaltung in bäuerlichen
Strukturen. Die ruinösen Überschüsse seien Ausdruck einer unsinnigen
agrarindustriellen Expansion im Verdrängungskampf der großen Futtermittel- und
Schlachtkonzerne, die zu Lasten der abhängigen Vertragsmäster, der bäuerlichen
Geflügelhalter, der Tiere und der Umwelt gehe. Außerdem gefährde der für diese
agrarindustrielle Qualhaltung notwendige hohe Antibiotika-Einsatz die Gesundheit
nicht nur der Anwohner durch die Herausbildung antibiotika-resistenter Keime.
Nach langjährigen illusionären Versprechungen über
angebliche Verzehrssteigerungen und Schönfärbereien der
Marktsituation, so die AbL, seien Vertreter des Zentralverbands der Deutschen
Geflügelwirtschaft (ZDG) jetzt endlich gezwungen, die „wirtschaftliche
Schieflage“, die „schlechte Rentabilität“ und die „dramatische Erlössituation“
offen einzugestehen und sogar das „wirtschaftliche Ende“ vieler Mäster
anzusprechen. Wenn als Ursache hierfür der massive Anstieg der Preise von
Soja-Futtermittelimporten benannt werde, dann sei dies teilweise richtig. Die
Tatsache, dass diese gestiegenen Kosten nicht in Form höherer Erzeugerpreise an
die Abnehmer weitergegeben werden könnten, liege aber vor allem an der
Abhängigkeit der Vertragsmäster von wenigen Konzernen und der von diesen weiter
angeheizten Überproduktion durch immer weitere Mega-Ställe. Es sei höchste Zeit,
dieser gesellschaftlich schädlichen Expansion durch das baugesetzliche Recht der
Gemeinden zur Verhinderung jeglicher Agrarfabriken einen Riegel vorzuschieben.
Die
AbL begrüßt deshalb das längst überfällige Eingeständnis von ZDG-Vertretern,
wonach die Investoren in neue Stallanlagen „ernste Sorgen“ hätten, dass sie die
Kosten dafür nicht wieder erwirtschaften könnten. „Vermutlich sind heute sehr
viele Landwirte den Bürgerinitiativen im Nachhinein dankbar, dass diese den
geplanten Bau von Geflügelanlagen verhindert haben, weil die sich heute als
unrentabel erwiesen hätten“, so AbL-Vertreter Niemann. Umso unverständlicher sei
es, dass die Bauernverbands-Spitze diese ruinöse Expansion agrarindustrieller
Geflügelställe mit forciert habe, die Situation immer noch schönzureden versuche
und sogar den angeblichen Verlust von Arbeitsplätzen infolge verhinderter
Agrarfabriken behaupte.
Branchenexperten wie Professor Windhorst (Universität Vechta) hätten schon vor Jahren vergeblich vor dem Aufbau weiterer Überkapazitäten bei Stallanlagen und Schlachtbetrieben und dem Zusammenbrechen der Märkte gewarnt. Als „besonders irrwitzig“ bezeichnete der AbL-Agrarindustrie-Experte Eckehard Niemann die millionenschwere Subventionierung eines Riesen-Masthühner-Schlachthofs des Rothkötter-Konzerns in Wietze (bei Celle) durch die alte niedersächsische CDU-FDP-Landesregierung, die in einer Zeit absehbarer Überschüsse die Situation deutlich verschärft habe. Immerhin hätten es die im bundesweiten Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ vereinigten Bürgerinitativen und Verbände geschafft, Hunderte von möglichen Stallbau-Investoren von ihren Plänen abzubringen oder die Genehmigung von Ställen zu verhindern.
Es
sei ein Erfolg der gesellschaftlichen Bewegung, dass es auch dem
Rothkötter-Schlachthof in Wietze trotz massiver Unterstützung der alten
Landesregierung, der Landwirtschaftskammer und des Bauernverbands nicht gelungen
sei, genügend Mäster für die notwendigen 400 neuen Mastställe anzuwerben. Selbst
für die Auslastung der halben geplanten Ausbaukapazität sei Rothkötter gezwungen
worden, die Masthühner von weither zu holen, sogar aus Dänemark. Die Frage
stelle sich, wie lange eine derart unrentable, unsinnige und gesellschaftlich
inakzeptable Produktion noch aufrecht zu erhalten sei. Die Großaktion in Wietze
am Samstag mit der Umzingelung des Schlachthofs sei ein gesellschaftliches
Signal für eine Agrarwende „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“.
4.300 Zeichen -
28.08.2013
--
Viele Grüße
Rita Heß
www.unsbuergernstinkts.de
email: bi@unsbuergernstinkts.de
Mitglied im Landesnetzwerk SH
Bauernhöfe statt Agrarfabriken
Rita Heß
www.unsbuergernstinkts.de
email: bi@unsbuergernstinkts.de
Mitglied im Landesnetzwerk SH
Bauernhöfe statt Agrarfabriken