20/06/2015

Einen Tag nach der Bekanntgabe der Enzyklika "Laudato Si'" zur Ökologie von Papst Franziskus

BfN Pressemitteilung

Bonn, 19. Juni 2015: Einen Tag nach der Bekanntgabe der Enzyklika
"Laudato Si'" zur Ökologie von Papst Franziskus veröffentlicht das BfN
eine gemeinsame Erklärung mit neun verschiedenen Religionsgemeinschaften
zum Schutz der Natur und biologischen Vielfalt. Vertreterinnen und
Vertreter der Christen, Juden, Muslime, Aleviten, Bahai, Buddhisten,
Eziden, Hinduisten und Sikh und zeigen sich begeistert von der großen
Übereinstimmung im Gedankengut in Bezug auf Natur und Umwelt. Der
Austausch der Religionsgemeinschaften mit den großen Naturschutzverbänden
in Deutschland, dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für
Naturschutz ist getragen von großer Offenheit und Dialogbereitschaft mit
dem erklärten Ziel einer Fortsetzung der weiteren Zusammenarbeit.

"Vor dem Hintergrund der aktuellen Enzyklika von Papst Franziskus ist die
gemeinsame Erklärung der verschiedenen Religionsgemeinschaften das
richtige Signal. Der Schutz der Natur und biologischen Vielfalt ist in
Anbetracht des globalen Zustandes auch in Deutschland eine äußerst
dringliche Aufgabe. Das Engagement der Religionsgemeinschaften freut mich
außerordentlich. Ein solcher Zusammenschluss ist in dieser Form eine
große Neuerung und zukunftsweisend", sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel.

Den Kern der gemeinsamen Erklärung bilden vier Eckpunkte, die die
Grundlage für die weitere Zusammenarbeit bilden:

- Im Anschluss an den jährlichen Ökumenischen Tag der Schöpfung am ersten
Freitag im September soll gemeinsam an einer religiösen Woche gearbeitet
werden, in der Themen des Naturschutzes und der biologischen Vielfalt im
Zentrum stehen.

- Freiflächen um Gebäude wie Synagogen, Tempel, Kirchen, Moscheen oder
Friedhöfe sollen noch stärker als bisher Orte der biologischen Vielfalt
werden. Das gilt auch für die in zahlreichen Städten entstehenden
Interkulturellen Gärten.

- Für Gemeinden, Schulen und andere Bildungseinrichtungen sollen
"Religiöse Teams für Natur und biologische Vielfalt" gebildet werden, die
angesichts unterschiedlicher religiöser Traditionen die gemeinsamen
Aufgaben bei der Erhaltung und Bewahrung der Natur darstellen und
erörtern.

- Es soll ein Netzwerk der Religionen für den Naturschutz aufgebaut
werden.

"Bei diesen Projekten können die grundlegenden Impulse für eine
ökologische Bekehrung aus der Umwelt-Enzyklika beraten, weitergeführt und
umgesetzt werden. Das Abrahamische Forum erhofft sich durch die Enzyklika
einen entscheidenden Anstoß zu einem breiten Engagement für biologische
Vielfalt und unsere Natur. Menschen mit und ohne Religion sind bei dieser
Jahrhund-ertaufgabe gleichermaßen gefordert", sagte Jürgen Micksch,
Geschäftsführer des Abrahamischen Forums in Deutschland e.V.

Den Dialogprozess zwischen Religionen und Naturschutz hatten das
Bundesamt für Naturschutz und das Bundesumweltministerium zusammen mit
hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern verschiedener
Religionsgemeinschaften auf den Weg gebracht. Wichtige Impulse für die
gemeinsame Erklärung hatte ein Dialogforum im Februar 2015 gegeben, das
das Abrahamische Forum in Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit dem
Interkulturellen Rat und dem Umweltreferat der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau vorbereitet hatte.

Die gemeinsame Erklärung mit den Unterzeichnenden sowie Erläuterungen zur
Weiterarbeit sind in einem Flyer zusammengefasst. Er ist im Internet zu
finden:

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2015/Dokumente/Religionen_fuer_biolog
ische_Vielfalt.pdf

Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/0401_pm.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=5488


Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
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