BfN Pressemitteilung
Bonn, 19. Juni 2015: Einen Tag nach der Bekanntgabe
der Enzyklika
"Laudato Si'" zur Ökologie von Papst Franziskus veröffentlicht
das BfN
eine gemeinsame Erklärung mit neun verschiedenen
Religionsgemeinschaften
zum Schutz der Natur und biologischen Vielfalt.
Vertreterinnen und
Vertreter der Christen, Juden, Muslime, Aleviten, Bahai,
Buddhisten,
Eziden, Hinduisten und Sikh und zeigen sich begeistert von der
großen
Übereinstimmung im Gedankengut in Bezug auf Natur und Umwelt.
Der
Austausch der Religionsgemeinschaften mit den großen
Naturschutzverbänden
in Deutschland, dem Bundesumweltministerium und dem
Bundesamt für
Naturschutz ist getragen von großer Offenheit und
Dialogbereitschaft mit
dem erklärten Ziel einer Fortsetzung der weiteren
Zusammenarbeit.
"Vor dem Hintergrund der aktuellen Enzyklika von Papst
Franziskus ist die
gemeinsame Erklärung der verschiedenen
Religionsgemeinschaften das
richtige Signal. Der Schutz der Natur und
biologischen Vielfalt ist in
Anbetracht des globalen Zustandes auch in
Deutschland eine äußerst
dringliche Aufgabe. Das Engagement der
Religionsgemeinschaften freut mich
außerordentlich. Ein solcher
Zusammenschluss ist in dieser Form eine
große Neuerung und zukunftsweisend",
sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel.
Den Kern der gemeinsamen Erklärung
bilden vier Eckpunkte, die die
Grundlage für die weitere Zusammenarbeit
bilden:
- Im Anschluss an den jährlichen Ökumenischen Tag der Schöpfung
am ersten
Freitag im September soll gemeinsam an einer religiösen Woche
gearbeitet
werden, in der Themen des Naturschutzes und der biologischen
Vielfalt im
Zentrum stehen.
- Freiflächen um Gebäude wie Synagogen,
Tempel, Kirchen, Moscheen oder
Friedhöfe sollen noch stärker als bisher Orte
der biologischen Vielfalt
werden. Das gilt auch für die in zahlreichen
Städten entstehenden
Interkulturellen Gärten.
- Für Gemeinden, Schulen
und andere Bildungseinrichtungen sollen
"Religiöse Teams für Natur und
biologische Vielfalt" gebildet werden, die
angesichts unterschiedlicher
religiöser Traditionen die gemeinsamen
Aufgaben bei der Erhaltung und
Bewahrung der Natur darstellen und
erörtern.
- Es soll ein Netzwerk
der Religionen für den Naturschutz aufgebaut
werden.
"Bei diesen
Projekten können die grundlegenden Impulse für eine
ökologische Bekehrung aus
der Umwelt-Enzyklika beraten, weitergeführt und
umgesetzt werden. Das
Abrahamische Forum erhofft sich durch die Enzyklika
einen entscheidenden
Anstoß zu einem breiten Engagement für biologische
Vielfalt und unsere Natur.
Menschen mit und ohne Religion sind bei dieser
Jahrhund-ertaufgabe
gleichermaßen gefordert", sagte Jürgen Micksch,
Geschäftsführer des
Abrahamischen Forums in Deutschland e.V.
Den Dialogprozess zwischen
Religionen und Naturschutz hatten das
Bundesamt für Naturschutz und das
Bundesumweltministerium zusammen mit
hochrangigen Vertreterinnen und
Vertretern verschiedener
Religionsgemeinschaften auf den Weg gebracht.
Wichtige Impulse für die
gemeinsame Erklärung hatte ein Dialogforum im
Februar 2015 gegeben, das
das Abrahamische Forum in Deutschland e.V. in
Zusammenarbeit mit dem
Interkulturellen Rat und dem Umweltreferat der
Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau vorbereitet hatte.
Die
gemeinsame Erklärung mit den Unterzeichnenden sowie Erläuterungen
zur
Weiterarbeit sind in einem Flyer zusammengefasst. Er ist im Internet
zu
finden:
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2015/Dokumente/Religionen_fuer_biolog
ische_Vielfalt.pdf
Diese
Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/0401_pm.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=5488
Hrsg:
Bundesamt für Naturschutz
Referat
Presse/Öffentlichkeitsarbeit
Konstantinstraße 110
53179 Bonn
Fon:
0228/8491 - 4444
Fax: 0228/8491 - 1039
presse@bfn.de
www.bfn.de