Die große Frage, die die Delegierten am Tag nach Schulz’ Wiederwahl
beschäftigt: Was kann der Parteichef nach ersten Sondierungen mit der
Union auf dem nächsten Parteitag Mitte Januar mitbringen, um die
misstrauischen Delegierten auf konkrete Koalitionsgespräche mit der
Union einzuschwören.
„Mehr Europa“ vielleicht? Einen „Einstieg“ in
der Bürgerversicherung? Ein, zwei Euro mehr Mindestlohn? Rückkehrrecht
aus der Teilzeit- in Vollzeit-Beschäftigung? Denkbar wäre, dass
Chefunterhändlerin Angela Merkel manches offenhält oder zugesteht, um
den Sozialdemokraten und ihrem Chef Martin Schulz den Weg in die GroKo
zu erleichtern.
Doch dann ist da noch Horst Seehofer, der bei den
Landtagswahlen in Bayern den Absturz fürchtet. Und deshalb knallharte
Kante zeigen muss bei der Obergrenze für Flüchtlinge. Pures Gift – aus
Sicht der SPD!
Diese Last liegt nun auf den Schultern von
Parteichef Martin Schulz und Fraktionschefin Andrea Nahles. Zwei Runden
mit der Union wollen die SPD-Unterhändler noch im Dezember absolvieren.
Weitere zwei Anfang Januar 2018.