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Lieber Manfred
Paukstadt, |
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| für mich als passionierten
Taucher und Meeresbiologen ist es jedes Mal ein bewegender Moment, wenn ich am
Boden der Nordsee auf unsere wunderschön bewachsenen Greenpeace-Steine stoße.
2008 und 2011 haben Greenpeace-Aktivisten rund 320 Felsbrocken im Sylter
Außenriff versenkt, um zumindest einen Teil dieses gebeutelten
Meeresschutzgebiets endlich vor zerstörerischer Fischerei zu bewahren. Mit
Erfolg, wie auch unsere jüngste Tauchexpedition im Mai gezeigt
hat. |
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Unter Wasser:
Greenpeace-Steinriff voller Leben
Bunte Anemonen
wie Seenelken und Seedahlien, aber auch zahlreiche Fische, Krebse und andere
kleine Tiere bevölkern das neu geschaffene Steinriff am Meeresgrund. Eine echte
Oase, in der sich die Natur ihren Raum zurückerobern darf. Denn Fischer, die
zuvor mitten im Schutzgebiet mit Schleppnetzen den Meeresboden durchpflügten,
umfahren nun das Gebiet mit den Findlingen.
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Greenpeace setzt sich seit Jahren für
echte Schutzgebiete ein, in denen die Natur sich selbst überlassen bleibt.
Hierzulande hat sich die Schutzgebiets-Debatte zu einer Farce entwickelt: Neun
Jahre nach der offiziellen Ausweisung der sogenannten Natura-2000-Schutzgebiete
durch die EU sind von deutscher Seite aus noch immer keine Schutzmaßnahmen
umgesetzt. Das heißt im Klartext: Diese Schutzgebiete in Nord- und Ostsee
bestehen nur auf dem Papier. Fischerei, Ölausbeutung, Sand- oder Kiesabbau
bleiben dort erlaubt.
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Ans Licht gebracht:
Geisternetze im Schutzgebiet
Auch die
zunehmende Vermüllung belastet unsere Ozeane. Das meiste kommt von Land, aber
man schätzt, dass weltweit rund 10 Prozent des Plastikmülls im Meer alleine auf
das Konto der Fischerei geht. In der Nordsee fällt sogar mehr als die Hälfte des
Plastikmülls im Wasser direkt auf See an – durch Fischerei, aber auch durch
anderen Schiffsverkehr. Dabei geht es nicht nur um alte Netze oder Plastiktüten,
die zur Todesfalle für die Meerestiere werden. Plastik zerfällt – teils über
Jahrhunderte – in mikroskopisch kleine Partikel, zieht toxische Stoffe an und
kann z.B. über Plankton in die Nahrungskette gelangen.
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►
Mit unserem Aktionsschiff Arctic Sunrise haben wir
deshalb im Mai Stichproben mitten im Schutzgebiet Sylter Außenriff gemacht. An
nur drei Schiffwracks haben wir binnen weniger Tage rund eine Tonne
Fischernetze, Bojen und anderen Plastikmüll aus dem Wasser gezogen. In 30 Metern
Tiefe stießen wir auf das erste Wrack. Es war über und über mit Fischernetzen
bedeckt, die hängengeblieben oder schlicht entsorgt wurden. Mit Messern
schnitten wir so viel Netz wie möglich los, schickten es mit luftgefüllten
Hebesäcken an die Oberfläche und hievten es über Schlauchboote und Kran auf das
Deck der Arctic Sunrise.
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Die Probleme im Sylter
Außenriff zeigen deutlich, dass Politik und Behörden in Deutschland den
Meeresschutz nicht ernst genug nehmen. Wir brauchen ECHTE Schutzgebiete in der
Nord- und Ostsee. Greenpeace bleibt deshalb weiter dran und kämpft dafür, dass
unsere Ozeane den Schutz erhalten, den sie verdienen.
Vielen Dank, dass
Sie unser Engagement unterstützen.
Herzliche Grüße aus
Hamburg, Thilo Maack Meeresexperte Greenpeace
e.V. |
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Thilo
Maack Meeresbiologe, Greenpeace
e.V. |
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